Donnerstag, Dezember 19, 2024 Spenden
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Bischof Feige warnt vor Zusammenlegung von Bistümern

Bischof Gerhard Feige

Bischof Gerhard Feige hat in einem Beitrag für die Herder Korrespondenz (aktuelle Ausgabe) davor gewarnt, ostdeutsche Bistümer angesichts finanzieller Probleme zusammenzulegen.

„Infolge der sich verschärfenden Entwicklungen kam bereits die Vorstellung auf, doch ein ‚MDR-Bistum‘ anzustreben, das heißt die auf dem Gebiet des Mitteldeutschen Rundfunks gelegenen Bistümer Dresden-Meißen, Erfurt und Magdeburg zu vereinen“, erläuterte der Bischof von Magdeburg.

Sodann betonte er: „Ob das die anstehenden Probleme lösen würde, wage ich zu bezweifeln. Was könnte dadurch eingespart oder verbessert werden? Und zu welchen Ergebnissen würden die dazu notwendigen Verhandlungen zwischen dem Vatikan und den betreffenden Ländern führen?“

Für sein eigenes Bistum wäre auch die Entscheidung, wieder mit dem Erzbistum Paderborn zusammenzugehen, wie es zu DDR-Zeiten der Fall war, problematisch: Paderborn liege „zweieinhalb Autostunden von uns entfernt, dazwischen liegt das Bistum Hildesheim, und Magdeburg würde dann vermutlich nur noch so etwas wie eine kirchliche Außenstelle bilden.“

„Die Entscheidung, Magdeburg als eigenes Bistum zu errichten, hat sich bisher in vielem durchaus als sinnvoll erwiesen“, konstatierte Feige. „Wir sind zusammengewachsen und bilden eine lebendige Ortskirche. Unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen haben wir gelernt, mit Möglichkeiten und Begrenzungen umzugehen, und wir hoffen, mit der Hilfe Gottes und anderer Menschen beziehungsweise Bistümer auch weiterhin zukunftsträchtige Lösungen zu finden. Kirche kann – so unsere Überzeugung – auch unter schwierigsten Bedingungen und mit geringen Mitteln schöpferisch und segensreich wirken.“

Dennoch räumte der Bischof ein: „Finanziell wären wir ohne Unterstützung durch die westdeutschen Bistümer und den Erhalt der Staatsleistungen nur eingeschränkt lebensfähig.“

„Angesichts unserer ökonomisch und personell eingeschränkten Verhältnisse sollte eigentlich zu verstehen sein, dass wir nicht – wie verschiedene andere Bistümer – noch zusätzlich zu unseren sonstigen Bemühungen, den sexuellen Missbrauch an Minderjährigen aufzuarbeiten und künftig möglichst zu verhindern, ein eigenes juristisches Gutachten oder eine eigene historische Studie in Auftrag gegeben haben“, erklärte Feige.

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