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„Eine Botschaft, die wir nicht sofort begreifen“: Papst Franziskus betet Angelus

Papst Franziskus

Papst Franziskus hat beim sonntäglichen Angelusgebet erklärt, Jesus sei nicht auf dem Wasser gewandelt, um den Jüngern „seine Größe und Macht zu demonstrieren“. Stattdessen stecke dahinter „eine Botschaft, die wir nicht sofort begreifen“, so der Pontifex, der sich dann daran machte, diese Botschaft zu entschlüsseln.

„Damals galten große Wasserflächen als Hort böser Mächte, die der Mensch nicht zu beherrschen vermochte“, erläuterte Franziskus. „Vor allem wenn Stürme sie aufgewühlt hatten, waren diese Abgründe Symbole des Chaos und erinnerten an die Finsternis der Unterwelt.“ Die Jünger hätten Angst gehabt.

„Die Mächte des Bösen, die uns Angst machen, die wir nicht beherrschen können, werden bei Jesus kleiner“, sagte das Kirchenoberhaupt. „Indem er auf dem Wasser geht, will er sagen: ‚Fürchtet euch nicht. Ich habe eure Feinde unter meine Füße gelegt‘ – nicht die Menschen, nicht diese Art von Feinden, sondern den Tod, die Sünde, den Teufel. Er zertritt diese Feinde für uns.“

An die Gläubigen gewandt fragte Papst Franziskus: „Was sollen wir also tun, wenn wir uns auf dem offenen Meer dem Gegenwind ausgeliefert sehen? Was sollen wir tun, wenn wir Angst haben, wenn wir nur Dunkelheit sehen und das Gefühl haben, dass wir untergehen?“

Er empfahl zu tun, was auch die Jünger getan haben, nämlich Jesus anzurufen und ihn aufzunehmen.

Petrus sei zunächst über das Wasser zu Jesus gegangen, dann aber erschrocken und gesunken. So rief er aus: „Herr, rette mich!“ Für den Pontifex ist dieses Gebet „wunderschön“. Es drücke „die Gewissheit aus, dass der Herr uns retten kann, dass er unser Böses und unsere Ängste besiegt. Wiederholen auch wir es, vor allem in ‚stürmischen‘ Momenten: Herr, rette mich!“

Die Jünger hätten Jesus dann in ihr Boot aufgenommen: „Der Herr weiß, dass das Boot unseres Lebens, wie auch das Boot der Kirche, von Gegenwind bedroht ist und dass das Meer, auf dem wir segeln, oft stürmisch ist. Er erspart uns nicht die harte Arbeit des Segelns, sondern – wie das Evangelium hervorhebt – er drängt seine Jünger, aufzubrechen. Er lädt uns ein, uns den Schwierigkeiten zu stellen, damit auch sie zu heilsamen Orten werden, zu Gelegenheiten, ihm zu begegnen.“

„Wie reagiere ich, wenn ich Angst habe?“, rief der Papst die Anwesenden auf, sich selbst zu fragen. „Gehe ich allein weiter, mit meiner eigenen Kraft, oder rufe ich den Herrn an? Und wie steht es um meinen Glauben? Glaube ich, dass Christus stärker ist als die gegnerischen Wellen und Winde? Aber vor allem: Segle ich mit ihm? Heiße ich ihn willkommen, mache ich ihm Platz im Boot meines Lebens, übergebe ich ihm das Ruder?“

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