Basel, 25 September, 2023 / 4:36 PM
Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Felix Gmür von Basel, hat in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag" die Abschaffung des Zölibats und die Weihe von Frauen zu katholischen Priestern gefordert.
„Die Zeit ist reif, die Zölibatspflicht abzuschaffen. Ich habe überhaupt kein Problem damit, mir verheiratete Priester vorzustellen“, erklärte der 55-jährige Bischof.
Gmür ging auch auf die Rolle der Frauen in der Kirche ein: „Die Unterordnung der Frauen in der katholischen Kirche ist für mich unverständlich. Da braucht es Veränderungen.“ Er betonte, dass dieses Thema auch bei der bevorstehenden Synode in Rom diskutiert werden wird.
Papst Franziskus hat zwar die Frage der Frauenordination als entschieden betrachtet, aber die Rolle der Frauen in der Kirche als wesentlich hervorgehoben — auch wenn eine Weihe zu Priesterinnen nicht möglich sei.
Der Bischof von Basel sprach auch über die Notwendigkeit einer besseren Machtverteilung innerhalb der Kirche.
„Wir müssen die Macht besser verteilen“, sagte er und fügte hinzu, dass die Schweizer Bischofskonferenz einen kirchlichen Gerichtshof für disziplinarische und strafrechtliche Fälle einrichten will. „Ich werde mich in Rom dafür starkmachen, dass sich die Kirche dezentralisiert“, so Gmür.
Diese Äußerungen erfolgen vor dem Hintergrund eines andauernden Missbrauchsskandals, der die katholische Kirche in der Schweiz erschüttert hat, wie CNA Deutsch berichtete.
Gmür, der seit dem 1. Januar 2019 die Leitung der Schweizer Bischofskonferenz innehat, räumte eigene Fehler ein: „Ja, ich habe Fehler gemacht. Jedes Gespräch mit Betroffenen hat mich verändert.“
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