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Bischof Ipolt: Synodaler Prozess in Deutschland hat „sicher noch eine Menge Hausaufgaben“

Bischof Wolfgang Ipolt

Bischof Wolfgang Ipolt von Görlitz hat nach der ersten Sitzung des Synodalen Ausschusses am Montag erklärt, man habe „sicher noch eine Menge Hausaufgaben, um das zu lernen, was Papst Franziskus meint mit Synodalität“.

„Bischof Genn ist ja auch dabei gewesen am Freitag vor allen Dingen“, erinnerte Ipolt an seinen bischöflichen Mitbruder aus Münster, der auch bei der Weltsynode zur Synodalität in Rom zu Gast war und dort Erfahrungen gemacht hat. „Er hat mal ein ganz kurzes Statement gegeben über das Gespräch im Heiligen Geist und hat auch mal ein bisschen erzählt und eigentlich eingeladen, das mal zu wagen.“

„Aber das ist natürlich bei so einer Satzungsdiskussion noch nicht möglich“, räumte Ipolt im Interview mit dem bundesweit empfangbaren Sender Radio Horeb ein. „Ich hoffe, dass das wächst, denn da haben wir, glaube ich, wirklich noch Nachholbedarf.“

Angesprochen auf seine durchaus kritische Positionierung zum deutschen Synodalen Weg sagte der Bischof von Görlitz, die Teilnahme am Synodalen Ausschuss, der den Synodalen Rat zur Verstetigung des Synodalen Wegs vorbereiten soll, sei „immer eine Frage der Abwägung“.

„Es geht ja letztlich darum, wir Bischöfe sind auch ein Kollegium“, betonte Ipolt. „Ich bin nicht ganz allein, wenn ich auch für eine Diözese geradestehen muss. Und aufgrund dieser Abwägung habe ich mich dann doch entschlossen, auch nach einer Beratung bei uns im Ordinariat, daran jetzt teilzunehmen.“

„Wir sind die kleinste Diözese“, führte der Bischof sodann aus. „Wir sind auch im gewissen Sinne immer abhängig vom Wohlwollen auch anderer. Das muss man auch immer hinzufügen. Aber es ist dann letztlich eine Frage der Abwägung gewesen. Und ich werde sehen, wie jetzt meine Mitarbeit weiter gefragt ist oder möglich ist. Das muss man natürlich jetzt noch ein bisschen abwarten.“

Jedenfalls respektiere er die Entscheidung von vier Bischöfen, nicht am Synodalen Ausschuss teilzunehmen. Kardinal Woelki von Köln sowie die Bischöfe Hanke OSB von Eichstätt, Oster SDB von Passau und Voderholzer von Regensburg hatten ihre Teilnahme abgesagt, weil die Einrichtung eines Synodalen Rats bereits vor fast einem Jahr vom Vatikan – mit Gutheißung von Papst Franziskus selbst – verboten wurde.

Ipolt fragte sich derweil: „Wird es ein Sonderweg oder finden wir während dieser nächsten drei Jahre – bis 2026 soll ja dieser Ausschuss tagen – eine Form von Synodalität, die möglich ist in unserer Kirche?“

Die sei ja „auch gewünscht“, so der Bischof. „Nur welche Form wir dafür finden werden, also da muss man wirklich gespannt sein und da wird es sicher noch viele Auseinandersetzungen geben.“

„Die Frage ist natürlich, ob wir Bischöfe und Laien uns darüber einigen können“, ergänzte er. „Also das Stichwort: Wir müssen lernen. Das ist so mein Eindruck auch von den letzten Jahren: Wir müssen das wirklich erlernen, was Papst Franziskus mit Synodalität meint – dass wir gemeinsam das Volk Gottes sind, dass es nicht ein Gegeneinander von Bischöfen und Laien geben darf, sondern dass das immer ein gemeinsamer Weg ist. Also, da sind Lernprozesse angezeigt, die sind noch nicht ausgeschöpft aus meiner Sicht.“

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