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Papst Franziskus: Teile der Kirche in Deutschland drohen sich von Weltkirche zu entfernen

Papst Franziskus

In einem Brief hat Papst Franziskus seine „Sorge“ darüber zum Ausdruck gebracht, dass sich Teile der Kirche in Deutschland „immer weiter vom gemeinsamen Weg der Weltkirche zu entfernen drohen“.

Das Schreiben ist datiert auf den 10. November, von Papst Franziskus unterzeichnet, und gerichtet an vier Frauen, die Teil des deutschen Synodalen Wegs waren, vor der letzten Sitzung am Anfang des Jahres aber ausgestiegen sind: Katharina Westerhorstmann, Marianne Schlosser, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und Dorothea Schmidt. Der Brief wurde am Dienstagmorgen auf der Internetseite der Zeitung „WELT“ veröffentlicht.

Er sei in Sorge „über die inzwischen zahlreichen konkreten Schritte“, darunter „zweifelsohne“ auch „die Konstituierung das Synodalen Ausschusses, der die Einführung eines Beratungs- und Entscheidungsgremiums vorbereiten soll“. Dieses Gremium, bekannt als „Synodaler Rat“, soll bis 2026 auf den Synodalen Ausschuss folgen und den Synodalen Weg verstetigen.

Für Papst Franziskus gilt, dass der Synodale Rat „in der im entsprechenden Beschlusstext umrissenen Form mit der sakramentalen Struktur der Kirche nicht in Einklang zu bringen ist und dessen Einrichtung vom Heiligen Stuhl daher mit Schreiben vom 16. Januar 2023, das ich in spezifischer Form approbiert habe, untersagt wurde“.

Befürworter des deutschen Synodalen Wegs hatten stets argumentiert, der Heilige Stuhl habe nur untersagt, worum es in Deutschland überhaupt nicht gehe. So sagte zuletzt der Theologe und Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, es sei „immer wieder etwas verboten worden, was wir gar nicht beschlossen hatten, nämlich dass auf der diözesanen Ebene der Bischof ausgehebelt werden könnte durch andere Mehrheiten und dass auf der Bundesebene die Bischofskonferenz zu einer untergeordneten ‚Behörde‘ werden würde“.

Papst Franziskus betonte in seinem Schreiben vom 10. November indes: „Anstatt das ‚Heil‘ in immer neuen Gremien zu suchen und in einer gewissen Selbstbezogenheit die immer gleichen Themen zu erörtern“, habe er mit seinem „Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ von 2019 etwas ganz anderes zu erreichen versucht.

Konkret sei es ihm damals darum gegangen, „die Notwendigkeit des Gebets, der Buße und der Anbetung in Erinnerung [zu] rufen“. Außerdem habe er eingeladen, „sich zu öffnen und hinauszugehen, „um unseren Brüdern und Schwestern zu begegnen, besonders jenen, die an den Schwellen unserer Kirchentüren, auf den Straßen, in den Gefängnissen, in den Krankenhäusern, auf den Plätzen und in den Städten zu finden sind“.

„Ich bin überzeugt: dort wird der Herr uns den Weg zeigen“, betonte der Pontifex.

Drei der vier Adressatinnen des Briefes vom 10. November lehren an Hochschulen. So ist Katharina Westerhorstmann ist für die US-amerikanische „Franciscan University of Steubenville“ tätig, die auch in Österreich eine Präsenz hat. Marianne Schlosser lehrt an der Universität Wien. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz war lange Jahre an der Technischen Universität Dresden und ist seit ihrer Emeritierung im Jahr 2011 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. im österreichischen Heiligenkreuz. Dorothea Schmidt arbeitet für die Initiative „Neuer Anfang“, die den Synodalen Weg von Beginn an kritisch begleitet hat.

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