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Christenverfolgung erreicht neuen Höhepunkt: Bericht von Hilfsorganisation Open Doors

Zerstörtes Pastoralzentrum nach Übergriffen auf Christen im indischen Bundesstaat Manipur

Die Verfolgung von Christen hat weltweit einen neuen Höhepunkt erreicht. Für die Verfolgung verantwortlich sind zumeist islamistische, hinduistische, buddhistische oder kommunistische Regime und Gruppierungen, sowie Autokraten und kriminelle Banden, wie aus dem am Mittwochmorgen von der christlichen Hilfsorganisation Open Doors veröffentlichten Weltverfolgungsindex hervorgeht.

„Wir schreiben das Jahr 2024 nach Christi Geburt und müssen eine schier entfesselte Gewalt gegen Christen erleben“, sagte Markus Rode, der Leiter von Open Doors Deutschland. Ihm zufolge erleiden Zehntausende Gläubige wegen ihres Bekenntnisses zu Christus Vertreibung und körperliche Gewalt und werden in Arbeitslager gebracht.

Im Weltverfolgungsindex 2024, der den Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 umfasst, stehen Nordkorea, Somalia, Libyen, Eritrea und der Jemen an der Spitze der Länder mit der massivsten Christenverfolgung. Indien und China, die bevölkerungsreichsten Länder der Welt, belegen die Plätze elf und 19.

Weltweit wurden mindestens rund 5.000 Christen aufgrund ihres Glaubens getötet. Die tatsächliche Zahl liegt aber wohl höher, da eine genaue Dokumentation durch viele Konflikte erschwert wird. Physische Gewalt oder Todesdrohungen erlebten etwa 43.000 Christen, was einen Anstieg um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet.

Die Zahl der vertriebenen oder untergetauchten Christen hat sich mehr als verdoppelt: von mehr als 124.000 im Vorjahr auf nun mehr als 278.000. Insgesamt sind weltweit etwa 365 Millionen Christen in hohem Maße Verfolgung und Diskriminierung aufgrund ihres Glaubens ausgesetzt.

Die Daten stammen von betroffenen kirchlichen Netzwerken, Menschenrechtsanwälten und Experten.

Beispiele

In Subsahara-Afrika nehmen Islamisten und autokratische Regime Christen gezielt ins Visier. So wurden mindestens 4.118 Christen in Nigeria getötet. Die Zahl der Angriffe auf kirchliche Einrichtungen in Äthiopien stieg von 22 im Vorjahr auf 284. In Burkina Faso und der Zentralafrikanischen Republik erlebten Christen eine zehnfache Steigerung von Angriffen auf ihre Geschäfte.

Die Verfolgungen in dieser Region führen zu „massiven Vertreibungen.” Rund 16,2 Millionen Christen südlich der Sahara sind auf der Flucht.

Unter der Regierung von Xi Jinping wurden in China tausende Kirchen geschlossen oder zerstört. Vor allem die sogenannten „Hauskirchen“ sind betroffen. Mit der Zeit wuchsen viele dieser Versammlungen auf Hunderte oder sogar Tausende Mitglieder an, die ihre wöchentlichen Gottesdienste oft in Hotels oder gemieteten Büroräumen abhielten.

Die chinesischen Behörden nutzten die Corona-Situation als Vorwand, um solche Versammlungen zu verbieten. Da diese Verbote vielfach bestehen blieben, sind die „Hauskirchen“ gezwungen, sich wieder in kleineren Gruppen zu treffen.

Auch viele staatlich anerkannte Kirchen stehen unter Druck und werden zur Schließung oder Fusionierung mit größeren Kirchen gezwungen.

In Pakistan und Indien griffen „aufgewiegelte Menschenmengen“ Kirchen an. Besonders dramatisch war die Lage im indischen Bundesstaat Manipur, wo innerhalb von 36 Stunden 249 Kirchen zerstört wurden. Meist sind die Verfolger dort Hindunationalisten.

In den Ländern Nicaragua und Kuba nehmen die kommunistischen Regime zunehmend eine feindliche Haltung gegenüber der Kirche ein. Die Regierung Nicaraguas schloss Kirchen und verbannte Geistliche, wie Bischof Rolando Álvarez, der nach langer Gefangenschaft vor wenigen Tagen in den Vatikan abgeschoben wurde.

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