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Bischof Meier: „Botschaft der christlichen Hoffnung“ in Friedenswort „besonders wichtig“

Bischof Bertram Meier

Bischof Bertram Meier, der in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) für den Themenbereich Weltkirche zuständig ist, hat die „Botschaft der christlichen Hoffnung“ im neuen Friedenswort der deutschen Bischöfe als „besonders wichtig“ charakterisiert.

Im Gespräch mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (aktuelle Ausgabe) sagte er: „Diese Hoffnung ist es, die uns Christen leitet und motiviert. Gerade wenn man den analytischen Teil unseres Wortes liest, wird deutlich, in welch einer prekären Situation wir stecken: eine zunehmende Zahl kriegerischer Auseinandersetzungen, Konfrontation statt Kooperation und dazu weitere Entwicklungen wie der menschengemachte Klimawandel. Da kann einem schon angst und bange werden.“

„So wichtig es uns auch ist, die gegenwärtige Lage nüchtern und realistisch zu beschreiben, so wichtig ist es uns aber auch, zu sagen, dass die Welt nicht so bleiben muss und sich schon gar nicht in einer unaufhaltsamen Niedergangsspirale befindet“, betonte der Augsburger Bischof. „Das Evangelium lehrt, dass Umkehr und Veränderungen zu jeder Zeit möglich sind. Und der Tod und die Auferstehung Jesu belegen für uns Christen eindrucksvoll, dass das Böse in der Welt nicht das letzte Wort haben wird, sondern die Liebe.“

Angesprochen auf Äußerungen von Papst Franziskus, der wiederholt vor einem Dritten Weltkrieg auf Raten gewarnt hat, sagte Meier, er könne derartige Wortmeldungen „durchaus“ nachvollziehen: „Allerdings weiß ich, dass der Begriff des Weltkrieges zu schwierigen Assoziationen führt. Viele denken dabei an riesige Armeen, große Panzerschlachten oder einen ganzen Kontinent, der mehr oder weniger in Schutt und Asche gelegt wird. Diese Gefahr sehe ich gegenwärtig nicht, denn in gewisser Weise beruhigt mich das durchaus besonnene Handeln der NATO im Krieg gegen die Ukraine.“

„Aber Papst Franziskus erkennt richtig, dass sich die Weltgeschichte in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten von den Idealen und Hoffnungen wegbewegt hat, die nach dem Ende der bipolaren Welt und dem Niedergang des Sowjetkommunismus gehegt wurden“, so Meier weiter. „Stattdessen: Die Menschenrechte werden an allzu vielen Orten ignoriert und umgedeutet, das internationale Recht wird geringgeschätzt, selbst das fundamentale Gewaltverbot des Völkerrechts scheint zur Disposition zu stehen.“

„Überall breitet sich Unordnung aus, mehr Gewalt ist die Folge“, konstatierte der Bischof. „In manchen Ländern bricht die staatliche Ordnung zusammen, ethnische Gruppen stellen sich gegeneinander, Privatarmeen machen sich breit. Überall sind die kleinen Leute die ersten Opfer dieser Auflösungserscheinungen. Ich denke, dies ist der Hintergrund für das Wort des Papstes vom ‚Dritten Weltkrieg in Stücken‘.“

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