München, 11 März, 2024 / 1:15 PM
Am Samstag hat Kardinal Reinhard Marx das Requiem für den am 26. Februar verstorbenen ehemaligen Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, gefeiert. In seiner Predigt sagte der Erzbischof von München und Freising: „Danke, lieber Alois Glück, für dein Lebenszeugnis, für dein Glaubenszeugnis, für deinen Dienst in der Kirche, in der Familie, in der Gesellschaft!“
Als junger Mann war der am 24. Januar 1940 geborene Glück sowohl in der Landwirtschaft tätig als auch im journalistischen Bereich, bevor er eine politische Karriere bei der CSU einschlug. Seit 1970 war er im bayerischen Landtag, von 2003 bis 2008 sogar als Landtagspräsident. Nach fast vier Jahrzehnten stellte er sich nicht mehr zur Wahl, blieb aber trotzdem politisch tätig.
Glück wurde 2009 zum ZdK-Präsidenten gewählt. Seine Mitgliedschaft in der vorgeblich katholischen Organisation „donum vitae“, die Schwangerschaftsberatung betreibt und einen Beratungsschein ausstellt, den eine Mutter dann benutzen kann, um ihr Kind töten zu lassen, ließ er damals ruhen. Glück sprach sich auch für ein Ende der verpflichtenden priesterlichen Ehelosigkeit aus.
Marx würdigte Glück am Samstag mit den Worten: „Gott wird konkret in Personen, die von ihm sprechen, die sein Zeugnis in ihr Leben hineingetragen haben und es in ihrer praktischen Politik, in ihrer Lebensgestaltung sichtbar werden lassen. Dann spüren wir etwas von der christlichen Prägung unseres Landes.“
In seiner Predigt forderte der Kardinal für die heutige Zeit: „Man muss Politik machen mit den Seligpreisungen.“ Glück habe gezeigt, dass dies möglich sei, denn er habe „sich herausfordern lassen, sich immer wieder in diesen Anspruch hineingestellt“.
Die Bergpredigt gebe, so Marx, einen Horizont vor, „der uns beunruhigt, aber auch stärkt, der uns Rückenwind gibt, der uns sagt: Selig sind die Friedensstifter, nicht die Kriegstreiber, nicht die, die hassen, die Gräben vertiefen, Polarisierung vorantreiben, sondern die Brücken bauen, die Versöhnung möglichen machen im Kleinen wie im Großen. Das ist katholische Soziallehre in reinster Form.“
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