Madrid, 12 März, 2024 / 3:00 PM
Am vergangenen Sonntag haben in festlicher Atmosphäre Tausende von Menschen in Madrid am jährlichen Marsch für das Leben teilgenommen, der unter dem Motto „Ja zum Leben“ stand. Dabei wurde der Herzschlag eines ungeborenen Kindes live über Lautsprecher übertragen und von den Teilnehmern der Kundgebung mit Begeisterung aufgenommen.
„Es ist an der Zeit, die Lügen, den Horror, die Geschäfte und die Ideologien zu entlarven, die die Kultur des Todes aufrechterhalten, und die Verantwortung für die Wiedergutmachung, die Heilung und die Ermöglichung der Kultur des Lebens und des wahren Fortschritts zu übernehmen“, betonten die Organisatoren der Pro-Life-Demonstration in ihrem Aufruf zu der Veranstaltung.
Vor Beginn des Marsches erklärte die Präsidentin der Spanischen Vereinigung der pro-life-Gruppen, Alicia Latorre, gegenüber den Medien, das Ziel des Marsches sei es, „Ja zum Leben zu sagen, besonders in dieser Zeit der besonderen Angriffe, nicht nur durch die Gesetze, sondern auch gegen diejenigen, die das Leben verteidigen“.
Latorre prangerte an, dass „sie Taten in Rechte umwandeln wollen, die objektiv pervers sind und niemandem nützen. Sie nehmen nicht nur den ungeborenen Kindern oder den Kranken am Ende ihres Lebens das Leben, sondern sie schaden auch allen, die an diesen Taten beteiligt sind, und der Gesellschaft.“
Einige Teilnehmer des Marsches trugen Transparente mit Aufschriften wie „Abtreibung ist ein Verbrechen, das als Lösung getarnt wird“, „Die Größe deines Körpers nimmt dir nicht deine Rechte“, „Das Leben ist wertvoll von seinem Anfang bis zu seinem natürlichen Ende“ und „Beten ist keine Belästigung“.
Eine Gruppe von Teilnehmern marschierte hinter einem Transparent mit der Aufschrift „Gesegnet ist die Frucht deines Leibes“, einem Vers aus dem Lukasevangelium.
Am Ende des Marsches wurden von einer Bühne das Anliegen des Marsches verlesen und zwei eindringliche Zeugnisse vorgetragen.
„Nur weil das Leben nicht einfach ist, ist es nicht weniger schön“
Paloma Zafrilla ist die Schwester von Carlos, einem jungen Mann, der schwer behindert ist. „Er ist wie ein sechs Monate altes Kind“, sagte Zafrilla zu den Anwesenden. „Er ist 26 Jahre alt, aber er kann nicht laufen, nicht sprechen, nicht kommunizieren. Er ist wie ein Baby. Aber er lächelt und beschwert sich, wenn ihn etwas stört“, erklärte sie.
Als ihr Bruder im Alter von sieben Monaten die Diagnose erhielt, wurden seine Eltern unter Druck gesetzt, keine weiteren Kinder zu bekommen, „weil sie nicht wussten, wie sie sich entwickeln würden, falls sich die Diagnose wiederholen sollte“, und ihnen wurde sogar gesagt, „dass es sehr egoistisch sei, Kinder in die Welt zu setzen, die mit diesem Unglück, mit dieser Tragödie leben könnten“, so Zafrilla.
„Sie sagten mir sogar, wie wir uns um den kleinen Carlos kümmern sollten, dass es am Ende keine Lebensqualität gäbe. Ich kann ihnen nur versichern, dass es kein besseres Leben gibt als das in meinem Haus. Und vor allem verdanke ich alles meinem Bruder“, sagte sie und räumte ein, dass das Leben mit einem behinderten Menschen nicht einfach ist.
Aber sie fügte hinzu: „Nur weil das Leben nicht einfach ist, ist es natürlich nicht weniger schön. Das Gegenteil ist der Fall. Es macht viel mehr Spaß. Und es lässt einen die Dinge aus einer viel spezifischeren Perspektive betrachten.“
Bevor Zafrilla ihre Rede beendete, bemerkte sie, dass „ein Leben niemals weniger Leben ist, je nachdem, welche Fähigkeiten man hat, denn wir sind keine Maschinen und unser Wert basiert nicht auf dem, was wir produzieren“.
„Ein halbes Herz, das wie ein Pferd trabt“
Auch Clara und Diego und ihre drei Kinder berichteten. Bei ihrem jüngsten Kind, Felipe, wurde im Alter von 20 Schwangerschaftswochen ein angeborener Herzfehler (hypoplastisches Einzelventrikelsyndrom) diagnostiziert. Die Mutter erzählte, dass man ihr und ihrem Mann gesagt habe, dass der Junge die Geburt nicht überleben würde.
Bei der ersten Ultraschalluntersuchung in der sechsten Schwangerschaftswoche, so Clara, hörten sie „das halbe Herz des Babys wie ein Pferd traben“. Als den Eltern die Diagnose mitgeteilt wurde, erhielten sie „eine kurze und schlechte, katastrophale Lebensprognose“.
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Die Ärzte fragten sie während der gesamten Schwangerschaft, ob sie darauf vorbereitet seien, „dass es ein ziemlich kompliziertes Leben werden würde“. Clara antwortete darauf: „Ich glaube, wir können alle sagen, dass wir ein kompliziertes Leben haben, ob mit oder ohne Krankheit. Und in diesem Fall war es kompliziert, aber voller Freude.“
Die Entschlossenheit von Felipes Eltern führte dazu, dass die Ärzte hart arbeiteten, um das Kind zu retten. „Sie haben alles getan, was sie konnten“, sagte Clara.
Über ihre älteren Kinder sagte Clara stolz: „Sie sind auf das Leiden, die Krankheit und den Tod vorbereitet, von dem sie wissen, dass er kommen kann. Sie sind darauf vorbereitet wie auf einen Besuch im Park.“
Clara schloss ihren Vortrag mit einem Appell an alle, die Angst, die in solchen Situationen aufkommt, zu überwinden: „Sie lähmt einen. Aber jede Entscheidung, die aus Liebe getroffen wird, nämlich dem Leben zu folgen, ist eine gute Entscheidung. Du bist eine gute Mutter und du bist eine Mutter, auch wenn deine Augen das Ultraschallbild nicht sehen, weil sie es dir nicht zeigen wollen, auch wenn deine Ohren es nicht hören, du bist trotzdem eine Mutter.“
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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