Wien, 21 März, 2024 / 10:00 AM
Von den Gesprächen zwischen deutschen Bischöfen und den zuständigen vatikanischen Stellen über den Synodalen Weg und die Situation der Kirche in Deutschland erwartet der ehemalige Kurienkardinal Marc Ouellet PSS nur „wenig“. Ouellet war bis 2023 Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe und hatte sich als solcher kritisch zum deutschen Synodalen Weg geäußert.
Mit Blick auf das für Freitag geplante erste Gespräch in Rom sagte Ouellet gegenüber Communio, „abgesehen von der Zusage, ihre Entscheidung über den Synodalen Rat zu verschieben, scheinen sich die Positionen nicht geändert zu haben“. Die deutschen Bischöfe hatten bei der Frühjahrs-Vollversammlung nicht über die Satzung für den Synodalen Ausschuss abgestimmt, der den Synodalen Rat vorbereiten soll, nachdem ein weiteres deutliches Stoppschild aus Rom gekommen war.
„Es wird die Gnade der universellen Gemeinschaft brauchen, um diesem Dialog zu helfen, zu einer für beide Seiten akzeptablen Einigung zu gelangen“, zeigte sich der Kardinal überzeugt. „Die Dialogpartner haben sich auf römischer Seite teilweise geändert, es wäre wünschenswert, dass das Gleiche aufseiten des deutschen Episkopats geschieht.“
„In Deutschland ist eine große Distanz zwischen der reich ausgestatteten und traditionsreichen Universitätstheologie und dem konkreten religiösen Leben der einfachen gläubigen Menschen zu beobachten“, konstatierte Ouellet. „Man muss den Missbrauch wissenschaftlich, soziologisch ernst nehmen. Aber die geplanten Lösungen, um abweichendem und manchmal kriminellem Verhalten entgegenzuwirken, sind weit davon entfernt.“
Tatsächlich sei Missbrauch „in erster Linie auf die menschliche Schwäche sündiger Amtsträger zurückzuführen, nicht auf die Strukturen der Kirche als solche“. Somit gelte: „Zwischen der von Papst Franziskus geförderten Synodalität und der Methodik, den Vorschlägen und der reformorientierten Mentalität des deutschen Synodalen Weges besteht ein großer Unterschied.“
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