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Katholische Verbände positionieren sich gegen Verbot von Gendersprache in Bayern

Transgender-Symbol

Nach dem Beschluss des bayerischen Kabinetts vom Dienstag, die Gendersprache in Behörden, Schulen und Hochschulen zu verbieten, kritisieren ausgerechnet mehrere katholische Verbände die Entscheidung.

Von einem „bedauerlichen Rückschritt“ sprach die bayerische Landesvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB), Birgit Kainz, und vermisste dabei „konstruktive Alternativen zur Förderung der Gleichberechtigung“.

Sprache sei in Bewegung und entwickle sich mit der Gesellschaft. Sie sei ein wichtiges Instrument zur Förderung der Gleichberechtigung, da sie Bewusstsein und Denken präge. Gerade in der heutigen Zeit müssten Sichtbarkeit, Vielfalt und Toleranz gestärkt werden, zeigte sie sich überzeugt.

Auch die Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Maria-Theresia Kölbl, kritisierte das Verbot der Gendersprache. Viele „katholische Heranwachsende“ würden sich nach Ostern in Bayern mit einem „Lehrbetrieb konfrontiert sehen, in dem ihre eigene Queerness nicht mehr frei als Lebenswirklichkeit thematisiert wird“.

„Echter, freier politischer Diskurs ist nur mit uneingeschränkten Ausdrucksmöglichkeiten, dem konstanten Bemühen um Aufklärung und dem Ringen um die besten Argumente möglich“, kritisierte der BDKJ-Landesvorsitzende Florian Hörlein die Entscheidung des bayerischen Kabinetts. Im BDKJ Bayern bleibe der Diskursraum für Gender offen.

Bereits im vergangenen Jahr positionierte sich der Dachverband der katholischen Kinder- und Jugendverbände „für Gender Diversity und gegen das Patriarchat“, auch im Rahmen eines Wochenendes mit dem Titel „Anti-Patriarchats-Tagung“.

Was ist der Standpunkt der Weltkirche zu der Gender-Ideologie?

Papst Franziskus hatte am 1. März im Vatikan die Gender-Ideologie als „Gefahr“ verurteilt und Studien über „diese hässliche Ideologie unserer Zeit“ begrüßt.

„Unterschiede aufzuheben heißt, die Menschlichkeit aufzuheben“, so der Pontifex, der seit Jahren vor der Gender-Theorie und ihren Folgen warnt. „Mann und Frau existieren stattdessen in einer fruchtbaren ‚Spannung‘.“

„Es ist sehr wichtig“, betonte er, „dass es diese Begegnung zwischen Männern und Frauen gibt, denn die schlimmste Gefahr ist heute die Genderideologie, die die Unterschiede aufhebt“.

„Die Gender-Theorie dagegen stellt die vom Schöpfer vorgegebene Natur von Mann und Frau in Frage. Mann- und Frau-Sein sind für sie kulturelle und soziale Produkte“, erklärte der christliche Sozialwissenschaftler Professor Manfred Spieker in einem Interview mit CNA Deutsch.

Spieker weiter: „Die Institutionen der katholischen Kirche, die Gender-Beauftrage zu ihrem Personal zählen, und das sind nicht nur Caritas-Verbände, sondern leider auch manche Generalvikariate, haben bestenfalls eine naive Perspektive auf das Thema Gender.“

Häufig aber „beugen sie sich den feministischen Begehrlichkeiten, die aus manchen theologischen Fakultäten mit Gender-Professuren oder aus katholischen Frauenverbänden hervorgegangen sind“, erklärte der Professor.

Dabei ignorierten sie „die Äußerungen der Päpste Franziskus und Benedikt XVI. sowie der Synode zum Thema Ehe und Familie im Oktober 2015“.

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