Kabinett von Ministerpräsident Söder beschließt Verbot von Gendersprache für Bayern

Blick auf die bayerische Landeshauptstadt München
Philipp Bachhuber / Unsplash

Das bayerische Kabinett hat ein Verbot der Gendersprache in Verwaltungen, Schulen und Hochschulen beschlossen, wie der BR am Dienstag berichtete. Bei Verstößen sollen den Beamten Konsequenzen drohen.

„Für uns ist die klare Botschaft: Sprache muss klar und verständlich sein“, erklärte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Kabinettssitzung gegenüber dem BR.

Das Kabinett beschloss nun offiziell eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung des Freistaats Bayern, welche die „ideologiegetriebene“ Sprache im dienstlichen Schriftverkehr verbietet. Die Änderung tritt am 1. April in Kraft.

Unter das Verbot der Gendersprache fallen beispielsweise Gendersternchen („Bürger*innen“), Binnenmajuskel („LehrerInnen“), Doppelpunkt („Arbeiter:innen“) und Gendergap („Verkäufer_innen“).

Bei etwaigen Verstößen seitens der Beamten richten sich die Konsequenzen „stets nach dem jeweiligen Einzelfall“.

Außerdem sollen „Studenten keine Nachteile bekommen, wenn sie diese Art von Gendern mit Sonderzeichen im Wortinneren […] nicht machen, weil sie das nicht wollen“.

Mit dem Genderverbot gehe es darum, „die Diskursräume in einer liberalen offenen Gesellschaft tatsächlich offenzuhalten und nicht weiter zu verdrängen“, so Hermann. Denn die Gendersprache habe eine „stark exkludierende Wirkung“.

Was sagt die katholische Kirche zur Gender-Ideologie?

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Papst Franziskus hat in seiner Exhortation Amoris laetitia die Gender-Ideologie klar missbilligt und diese Positionierung oft wiederholt.

Im Amoris laetitia stellt der Papst fest, dass die Gender-Ideoloie „den Unterschied und die natürliche Aufeinander-Verwiesenheit von Mann und Frau leugnet. Sie stellt eine Gesellschaft ohne Geschlechterdifferenz in Aussicht und höhlt die anthropologische Grundlage der Familie aus.“

In einer Rede 2017 sagte Franziskus wörtlich: „Die neuerlich vorgebrachte Hypothese, den Weg zur Würde der menschlichen Person neu zu öffnen, indem man den Geschlechtsunterschied und damit das Verständnis des Mann- und Frauseins von Grund auf für unerheblich erklärt, ist nicht richtig.“

In Europa, in Amerika, in Lateinamerika, in Afrika, in einigen Ländern Asiens gebe es einen „wahren ideologischen Kolonialismus. Und einer von diesen – ich nenne ihn unverhohlen beim Namen – ist die Gender-Theorie“, erklärte der Papst in einer Ansprache 2016.

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