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Erneute Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen einstigen Hildesheimer Bischof Janssen

Bischof Heinrich Maria Janssen

Bischof Heinrich Maria Janssen, der von 1957 bis 1982 Bischof von Hildesheim war, ist erneut von drei mutmaßlichen Opfern des „schweren sexuellen Missbrauch[s]“ beschuldigt worden, wie es in einer Pressemitteilung des Bistums vom Donnerstag heißt.

Janssen war der erste Bischof, dem bereits 2015 und 2018 von zwei Betroffenen sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde, wie CNA Deutsch berichtete.

Eine externe Expertengruppe um die ehemalige niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz veröffentlichte 2021 eine zweibändige, mehr als 400 Seiten umfassende Studie zum sexuellen Missbrauch im Bistum Hildesheim.

Ob der Bischof selbst Missbrauchstäter war, blieb damals ungeklärt: „Die Gruppe der Fachleute hat keine weiteren, zusätzlichen Hinweise für durch Bischof Janssen selbst verübte sexualisierte Gewalt gefunden“, teilte das Bistum damals mit. Ebenso habe man „keine Hinweise auf Kooperationen mutmaßlicher Missbrauchstäter“ gefunden.

Nun haben drei mutmaßliche Betroffene dem 1988 verstorbenen Hildesheimer Bischof „schweren sexuellen Missbrauch über einen Zeitraum von mehreren Jahren“ vorgeworfen. Die Opfer sollen zur Tatzeit zwischen acht und zwölf Jahre alt gewesen sein.

Die Taten hätten sich sowohl im Bistum Hildesheim als auch außerhalb ereignet. Aus Gründen des Opferschutzes könne das Bistum jedoch keine weiteren Angaben zu den Betroffenen machen.

Nachdem die Betroffenen ihre Fälle geschildert hatten, habe der Bischöfliche Beraterstab zu Fragen sexualisierter Gewalt des Bistums Hildesheim in einer Sitzung mit Bischof Heiner Wilmer SCJ am 6. Juni 2024 „die Plausibilität der Vorwürfe festgestellt“.

„Ich bin schockiert und fassungslos angesichts der neuen Vorwürfe gegen Bischof Janssen sowie der Schwere der geschilderten Taten. Meine Gedanken sind bei den Menschen, die von diesen Verbrechen betroffen sind“, teilte Wilmer mit.

Angesichts der neuen Meldungen über Missbrauchsverdachtsfälle würden nun zwei Gremien – das Domkapitel und der Diözesanpastoralrat – über mögliche erste Konsequenzen beraten.

„Wir werden seitens des Domkapitels unverzüglich prüfen, inwieweit eine Umbettung von Heinrich Maria Janssen aus der Bischofsgruft im Dom möglich ist“, äußerte sich Weihbischof Heinz-Günter Bongartz zu möglichen Konsequenzen. Vor der Gruft stehe schon ein Schild, das „über die Vorwürfe gegen Janssen informiert“.

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