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Neuer Osnabrücker Bischof Meier: Für Messfeier braucht die Kirche „zurzeit“ den Priester

Dr. Dominicus Meier OSB, neuer Bischof von Osnabrück

In einem Interview mit dem Portal der Bistumspresse „aussicht.online“ hat der designierte Bischof von Osnabrück, Dominicus Meier OSB, erklärt, für die Feier der Eucharistie brauche die Kirche „zurzeit“ den Priester: „Alle anderen Formen der Wort-Gottes-Verkündigung können aber andere engagierte Menschen übernehmen. Unsere Angst, dass alles noch schlimmer wird, hemmt uns oft, Neues zu versuchen“.

Zudem reduziere sich Kirche „nicht nur auf die Liturgie des Hochamts“. Durch die Feier der Eucharistie als „Quelle und Höhepunkt“ rückten „alle anderen gottesdienstlichen Formen in den Hintergrund“.

Mit dem Begriff „Quelle und Höhepunkt“ spielt der neue Osnabrücker Bischof auf eine Formulierung aus dem Text Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils an. Dort heißt es: „In der Teilnahme am eucharistischen Opfer, der Quelle und dem Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens, bringen sie das göttliche Opferlamm Gott dar und sich selbst mit ihm.“

Nach seiner Ausbildung zum Justizsekretär habe er schnell gemerkt, dass er Priester werden wolle, „aber eher in Gemeinschaft“, sagte Meier: „Ich spürte, die Liturgie in einer solchen Gemeinschaft hat noch eine andere, stärkere Kraft, als wenn ich nur alleine bin. Wichtig sind mir auch die ruhigen Zeiten, die den Tagesablauf unterbrechen. Dass man sich im Kloster immer wieder im Gebet bei Gott verortet.“

Die Wahrnehmung der Gesellschaft sei ihm sehr wichtig. „Was bewegt die Menschen? Was geschieht in der Gesellschaft? Wir sind Kirche in dieser Gesellschaft“, so der Bischof.

Aus der Kraft des Evangeliums zu handeln, bedeute für ihn, „solche karitativen Dinge zu tun“ wie 250 Bedürftige in Paderborn mit Essen zu versorgen: „Das Evangelium Jesu Christi hat auch heute eine Botschaft.“

Zur aktuellen Situation zwischen dem Vatikan und der katholischen Kirche in Deutschland sagte Meier, man müsse „viel mehr miteinander sprechen“.

„Dann können wir Barrieren abbauen. Das gilt auch im Blick auf Vorstellungen, die man von außen vom Synodalen Weg hat. Etwa in Rom. Wenn man über die Inhalte spricht, bewegt sich auch ein bisschen was, wie man gemerkt hat. Etwa bei der Segnung von Homosexuellen“, so der Bischof wörtlich. Dazu zitierte er seinen Wahlspruch, der lautet: „Wir werden durch Christus zusammengeführt.“

Es helfe aber nicht, so Meier, „nur in die eine Richtung zu springen“, denn dann komme „der Druck von der anderen Seite“: „Es gibt nicht die eine Linie, auch nicht im Bistum Osnabrück.“

Viele Immobilien könne das Erzbistum auf Dauer „nicht mehr halten“: „Kirche ist und bleibt aber vielfältig präsent, wenn ich nur an die Schulen oder karitativen Einrichtungen, an so viele Formen kirchlichen Engagements denke.“

Meiers Zukunftsbild für die Kirche angesichts des Rückgangs der Priesterzahlen umfasst das Zusammenschließen mehrerer Gemeinden und den Ansatz, die Kirche „quasi spielerisch“ zu gestalten: „Was kann ich in das Gemeinsame geben? Was kannst du hineingeben? Wo ist der Ort, wo verlässlich Eucharistie gefeiert und Sakramente gespendet werden, wo gibt es besondere Angebote für Kinder und Familien?“

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