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Erzbischof Bentz zu Missbrauch: „Als Kirche müssen wir uns diesen Schattenseiten stellen“

Erzbischof Udo Bentz

Angesichts des Themas Missbrauch in der Kirche hat der Paderborner Erzbischof Udo Bentz betont: „Als Kirche müssen wir uns diesen Schattenseiten stellen und auch unsere dunklen Seiten ins Licht bringen, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen und damit Zukunft zu ermöglichen.“

Am Mittwoch dankte Bentz, der in diesem Jahr in sein Amt als Erzbischof von Paderborn eingeführt wurde, den Mitgliedern der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs (UAK) im Erzbistum Paderborn für ihr Engagement.

„Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie sich der sicherlich auch persönlich belastenden Ermittlung des Ausmaßes des sexuellen Missbrauchs, dem Umgang mit Opfern und Tätern im Erzbistum Paderborn mit dem Ziel der Aufklärung und Veränderung stellen“, so Bentz.

Für das Erzbistum Paderborn ist derzeit eine Missbrauchsstudie in Arbeit, die auch die Amtszeit von Erzbischof Hans-Josef Becker einbeziehen soll, der von 2003 bis 2022 im Amt war.

Ende 2021 war der Zwischenbericht der Missbrauchsstudie veröffentlicht worden. Eine ganze Reihe schwerer Vorwürfe wurde dabei gegen die Erzbischöfe Lorenz Jaeger (verantwortlich für Paderborn von 1941 bis 1973) und Johannes Joachim Degenhardt (1974 bis 2002) – beide waren Kardinäle – erhoben. Sie seien dafür verantwortlich gewesen, dass des Missbrauchs beschuldigte Priester versetzt wurden, wobei sie nicht selten am neuen Einsatzort wieder sexuelle Gewalttaten begingen.

„In manchen Fällen hat es Vereinbarungen mit Staatsanwaltschaften gegeben, dass auf Bewährung verurteilte Täter nicht mehr in Gemeinden eingesetzt werden sollen, und dennoch ist das geschehen“, so die Historikerin Nicole Priesching. Auch sei vom Erzbistum Druck auf Betroffene und ihre Familien ausgeübt worden, keine Anzeige zu erstatten.

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