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Synodalitätssynode 2024: Neues Leitdokument setzt Fokus auf Mission, Umsetzung in Praxis

Bischöfe bei einer Messe im Petersdom

Das am Dienstag veröffentlichte Leitdokument für den letzten Teil der Synodalitätsynode konzentriert sich auf die Umsetzung bestimmter Ziele der Synode. Einige der kontroverseren Themen des vergangenen Jahres, wie eine Zulassung von Frauen zum Diakonat, werden dabei ausgeklammert.

Im Instrumentum Laboris, dem „Arbeitsinstrument”, heißt es dazu allerdings: „Ohne greifbare Veränderungen wird die Vision einer synodalen Kirche nicht glaubwürdig sein.“

Die sechs Abschnitte des rund 30-seitigen Dokuments werden Gegenstand des Gebets, der Gespräche und der Unterscheidung durch die Teilnehmer der zweiten Sitzung der 16. ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode sein, die im Oktober in Rom stattfinden wird.

Im Gegensatz zum Instrumentum Laboris des vergangenen Jahres liegt der Fokus nun nicht mehr auf Fragen und „Konvergenzen“. Auf einer FAQ-Seite der Synodalitätssynode-Organisatoren, die ebenfalls am 9. Juli veröffentlicht wurde, wird erklärt, warum die Struktur anders ist als Vorjahr.

Das Leitdokument für die erste Sitzung der Synode über die Synodalität im Jahr 2023 behandelte eine Reihe von brisanten Themen, darunter weibliche Diakone, den priesterlichen Zölibat und die LGBTQ-Bewegung.

Der diesjährige Text hingegen vermeidet diese Themen größtenteils. Stattdessen enthält er konkrete Vorschläge für die Einführung eines Dienstes des Zuhörens und der Begleitung, eine stärkere Beteiligung der Laien an den wirtschaftlichen und finanziellen Belangen der Pfarreien sowie mächtigere Pfarrgemeinderäte.

Es sei schwer vorstellbar, dass es „einen effektiveren Weg“ zur Förderung einer synodalen Kirche gebe als die Beteiligung aller an Entscheidungsprozessen, heißt es in der Arbeitshilfe.

Fortsetzung in Arbeitskreisen

Das Dokument nimmt auch Bezug auf die zehn Studiengruppen, die Ende des vergangenen Jahres gebildet wurden, um verschiedene Themen zu behandeln, die auf der ersten Tagung der Synode im Oktober 2023 als „Angelegenheiten von großer Bedeutung“ eingestuft wurden.

Diese Arbeitskreise werden bis Juni 2025 weiter tagen, um ihre Fortschritte zu präsentieren. Diese Präsentation erfolgt auf der zweiten Tagung im Oktober.

Die Möglichkeit der Zulassung von Frauen zum Diakonat wird auf der kommenden Versammlung nicht thematisiert, wie aus dem Instrumentum Laboris hervorgeht.

Das neue Dokument wurde am 9. Juli auf einer Pressekonferenz von Kardinal Mario Grech und dem Jesuitenkardinal Jean-Claude Hollerich zusammen mit den Sondersekretären der Synodenversammlung vorgestellt, Jesuitenpater Giacomo Costa und Riccardo Battocchio.

Die vom 2. bis 27. Oktober stattfindende Versammlung der Synodalitätssynode markiert das Ende der Unterscheidungsphase des weltweiten synodalen Prozesses der Kirche, den Papst Franziskus im Jahr 2021 eröffnet hat: Dieser synodale Prozess mit synodalen Arbeitskreisen mündete in die Synodalitätssynode, die in Arbeitskreisen fortgesetzt werden soll.

Die Teilnehmer der kommenden Oktober-Sitzung dieses Prozesses, darunter katholische Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien aus der ganzen Welt, sollen das Instrumentum Laboris als Leitfaden für ihre „Gespräche im Geist” verwenden. Hierbei handelt es sich um eine Methode der Diskussion, die bei der Versammlung 2023 eingeführt wurde. Des Weiteren werden sie das beratende Abschlussdokument der Synode über die Synodalität vorbereiten und darüber abstimmen. Dieses wird anschließend dem Papst übergeben, der über die nächsten Schritte der Kirche entscheidet und darüber, ob er den Text als päpstliches Dokument annehmen oder ein eigenes verfassen möchte.

Die dritte Phase der Synodalitätssynode – nach der „Konsultation des Volkes Gottes“ und der „Unterscheidung der Pfarrer“ – wird die „Umsetzung“ sein, so die Synoden-Organisatoren.

Im Instrumentum Laboris 2024 wird zudem die Notwendigkeit von Transparenz betont, um die Glaubwürdigkeit der Kirche angesichts des sexuellen Missbrauchs von Erwachsenen und Minderjährigen sowie der Finanzskandale wiederherzustellen.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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„Wenn die synodale Kirche einladend sein will“, so das Dokument, „müssen Rechenschaftspflicht und Transparenz im Mittelpunkt ihres Handelns auf allen Ebenen stehen, nicht nur auf der Ebene der Autorität“.

Empfehlungen und Frauen-Förderung

Neben der Missbrauchskrise werden zumindest indirekt auch die Misswirtschaft und Korruption angesprochen: So wird eine wirksamere Beteiligung von Laien an der pastoralen und wirtschaftlichen Planung empfohlen. Zudem sollen Jahresabschlüsse veröffentlicht werden, die von externen Wirtschaftsprüfern bestätigt werden. Außerdem sollen jährliche Zusammenfassungen von Schutzinitiativen erstellt werden. Ferner sollen Frauen in Führungspositionen gefördert und regelmäßige Leistungsbewertungen derjenigen durchgeführt werden, die ein Amt ausüben oder eine Position in der Kirche innehaben.

Des Weiteren werden in dem Text die stärkere Beteiligung von Frauen auf allen Ebenen der Kirche, eine Reform der Priesterausbildung sowie eine bessere Ausbildung für alle Katholiken gefordert.

Im Arbeitspapier wird dazu aufgerufen, die Modalitäten des Dienstes und der Pastoral weiter zu erforschen, um die Charismen und Gaben, die der Heilige Geist über Frauen ausgieße, besser zum Ausdruck zu bringen. Dadurch soll eine bessere Erfüllung pastoraler Bedürfnisse gewährleistet werden, heißt es in dem Papier.

Ein weiterer Punkt: Die Ausbildung im Zuhören wird als „eine wesentliche Anfangsvoraussetzung“ für Katholiken bezeichnet. Offenbar gibt es hier Verbesserungsbedarf.

Das Dokument betont, dass die Notwendigkeit der Bildung eines der grundlegenden Themen während des gesamten synodalen Prozesses war. Ebenso wird der interreligiöse Dialog gewürdigt.

Im Hinblick auf die Liturgie wird im Instrumentum Laboris darauf verwiesen, dass eine angemessene Ausbildung von Laien, Männern und Frauen, für die Verkündigung des Wortes Gottes, auch im Rahmen der Eucharistiefeier, gefordert wurde.

„Es ist erforderlich, dass die pastoralen Vorschläge und liturgischen Praktiken die Verbindung zwischen dem Weg der christlichen Initiation und dem synodalen und missionarischen Leben der Kirche bewahren und kontinuierlich stärken“, lautet die Kernaussage des Dokuments. „Die geeigneten pastoralen und liturgischen Vorkehrungen müssen in der Vielfalt der Situationen und Kulturen entwickelt werden, in die die Ortskirchen eingetaucht sind.“

Ein Synodaler Prozess „im Einklang mit der Zirkularität“

Das am Dienstag veröffentlichte Dokument wurde seit Anfang Juni vorbereitet. Dazu trafen sich etwa 20 Personen aus den Bereichen Theologie, Ekklesiologie und Kirchenrecht zu einer Klausurtagung, um etwa 200 Synodenberichte von Bischofskonferenzen und Ordensgemeinschaften zu analysieren. Diese Berichte antworteten auf die „Leitfrage“ der nächsten Phase der Synode über die Synodalität, die im Instrumentum Laboris wie folgt bezeichnet wird: „Wie können wir eine synodale Kirche in der Mission sein?“

Nach dem 10-tägigen Treffen wurde auf Basis der vorliegenden Berichte eine erste Version des Textes erstellt und an etwa 70 Personen – Priester, Ordensleute und Laien – aus der ganzen Welt mit unterschiedlichen kirchlichen Erfahungen und aus verschiedenen theologischen „Schulen“ zur Konsultation geschickt, wie es auf der Website der Synode heißt.

Der Rat des Generalsekretariats der Synode habe schließlich zusammen mit Beratern des Synodensekretariats das Dokument fertiggestellt, so der Vatikan.

Gemäß der Arbeitshilfe ist das Einholen neuer Berichte und Rückmeldungen nach Abschluss der Konsultationsphase „im Einklang mit der Zirkularität, die den gesamten synodalen Prozess kennzeichnet“, zu erfolgen.

„In Vorbereitung auf die Zweite Tagung und während ihrer Arbeit setzen wir uns weiterhin mit der Frage auseinander, wie die Identität des synodalen Gottesvolkes in der Mission in den Beziehungen, auf den Wegen und an den Orten, an denen sich das alltägliche Leben der Kirche abspielt, konkrete Gestalt annehmen kann“, heißt es.

In dem Dokument steht auch zu lesen: „Andere Fragen, die während der Reise auftauchten, werden auf andere Weise bearbeitet, sowohl auf der Ebene der Ortskirchen als auch in den zehn Studiengruppen.“

Erwartungen für die letzte Sitzung

Das Leitdokument lässt erwarten, dass im Oktober viel über das Verständnis der Synodalität gesprochen werden wird, mit einer stärkeren Konzentration darauf, was eine synodale Kirche denn in der Praxis anders macht gegenüber dem, was bereits der Fall ist.

Konkret wird es eher im Umgang mit dem Kirchenrecht: Dies soll dann gemäß der tiefen Erkenntnisse der Synodalitätssynode geändert werden.

Im Instrumentum Laboris wird betont, dass die Synodalität kein Selbstzweck ist. Es gehe um die Mission.

In seiner kurzen Schlussfolgerung formuliert der Text denn auch die folgenden Fragen: Wie können wir eine synodale Kirche in der Mission sein? Wie können wir uns auf tiefes Zuhören und Dialog einlassen? Wie können wir im Lichte der Dynamik unserer persönlichen und gemeinschaftlichen Taufberufung mitverantwortlich sein? Wie können wir Strukturen und Prozesse so umgestalten, dass alle daran teilhaben und die Charismen teilen können, die der Geist auf jeden Einzelnen zum Wohl der Gemeinschaft ausgießt? Wie können wir Macht und Autorität als Dienst ausüben? „Jede dieser Fragen stellt einen wichtigen Beitrag zur Heilung der tiefsten Wunden unserer Zeit dar. Durch ihr Handeln leisten sie einen Dienst an der Kirche.“

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch. 

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