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Papst Franziskus warnt vor „Aktivismus“ und „Diktatur des Tuns“

Papst Franziskus

Mit Blick auf das Sonntagsevangelium hat Papst Franziskus beim Angelusgebet über das Zusammenspiel von „Ausruhen und Mitgefühl“ gesprochen. Dabei warnte er vor „Aktivismus“ und einer „Diktatur des Tuns“.

„Jesus ist besorgt über die Müdigkeit der Jünger“, erläuterte der Pontifex. „Vielleicht ist er sich einer Gefahr bewusst, die auch unser Leben und unser Apostolat betreffen kann. Diese Gefahr kann uns bedrohen, wenn wir beispielsweise durch unseren Enthusiasmus bei der Erfüllung unserer Sendung sowie der uns anvertrauten Rollen und Aufgaben einem Aktivismus verfallen, der sich zu sehr um die Dinge und Ergebnisse kümmert.“

So könne es passieren, „dass wir uns aufregen und das Wesentliche aus den Augen verlieren. Wir riskieren, unsere Kräfte zu erschöpfen und in körperliche und geistige Müdigkeit zu verfallen. Dies ist eine wichtige Warnung für unser Leben und für unsere Gesellschaft, die oft von der Eile gefangen gehalten wird, aber auch für die Kirche und den pastoralen Dienst: Hüten wir uns vor der Diktatur des Tuns!“

„Gleichzeitig ist die von Jesus vorgeschlagene Ruhe keine Flucht vor der Welt, kein Rückzug in ein rein persönliches Wohlbefinden“, führte der Papst aus. „Im Gegenteil, wenn er mit den verwirrten Menschen konfrontiert wird, empfindet er Mitleid.“

Franziskus erläuterte: „Und so lernen wir aus dem Evangelium, dass diese beiden Wirklichkeiten – ausruhen und mitfühlen – miteinander verbunden sind: Nur wenn wir lernen, auszuruhen, können wir mitfühlen. In der Tat ist es nur möglich, einen mitfühlenden Blick zu haben, der weiß, wie man auf die Bedürfnisse der anderen reagiert, wenn unser Herz nicht von der Unruhe des Tuns verzehrt wird, wenn wir es verstehen, innezuhalten und die Gnade Gottes in der Stille der Anbetung zu empfangen.“

Die Gläubigen lud er ein, sich zu fragen: „Bin ich in der Lage, im Laufe meines Tages innezuhalten? Bin ich fähig, mir einen Moment Zeit zu nehmen, um mit mir selbst und mit dem Herrn zu sein, oder bin ich immer in Eile, weil ich etwas zu erledigen habe? Können wir eine Art „innere Wüste“ inmitten des Lärms und der Aktivitäten eines jeden Tages finden?“

Für den Sommer schlug er vor, „unser Tempo zu verlangsamen, indem wir mehr innehalten, um die Natur zu betrachten und Zeit mit den Menschen zu verbringen, die wir lieben. Halten wir unseren Dialog mit Gott aufrecht.“

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