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Hunderte Gläubige verehren Herzreliquie des „Cyber-Apostels" Carlo Acutis

Seliger Carlo Acutis
Carlo Acutis
Seligsprechung von Carlo Acutis
Carlo Acutis
Carlo Acutis

Hunderte Gläubige strömten am Mittwochabend in den Kölner Dom, um die Herzreliquie des seligen Carlo Acutis zu verehren. Der als „Cyber-Apostel“ bekannte italienische Teenager, der 2006 im Alter von nur 15 Jahren an Leukämie starb, soll demnächst heiliggesprochen werden.

Domkapitular Christoph Ohly betonte laut Domradio, dass es sich um Verehrung, nicht um Anbetung handle: „Sie ist ein Ausdruck dafür, dass Menschen, die uns den Weg des Glaubens in der Geschichte vorausgegangen sind, Vorbilder und Ermutiger sein können.“ Die Anbetung sei jedoch Gott vorbehalten.

Während der Abendmesse, die Ohly hielt, stand die Reliquie nicht auf dem Altar, sondern auf einem rot gepolsterten Schemel daneben. Nach der Messe knieten sich die Messgänger noch rund eine Stunde lang vor den Altarraum, um die Reliquie zu berühren und zu küssen.

Zuvor hatte die Herzreliquie in München Station gemacht. Am Sonntag versammelten sich mehr als 500 Menschen in der Heilig-Geist-Kirche am Viktualienmarkt, wie die tz berichtete. Pfarrer Daniel Lerch erklärte: „Er hat auch gern Playstation gezockt und Fußball gespielt. Von solchen Heiligen haben wir nicht so viele.“

Carlo Acutis gilt als erster „Millennial-Seliger“ der katholischen Kirche. Er wurde am 3. Mai 1991 in London geboren und wuchs in Mailand auf. Wie die Webseite der Freunde Carlo Acutis berichtet, entdeckte er schon früh seine Liebe zu Jesus in der Eucharistie. „Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel“, soll er gesagt haben.

Bekannt wurde Carlo vor allem durch sein Engagement im Internet. Er erstellte digitale Verkündigungsformate und eine Webseite über eucharistische Wunder. Daher wird er heute auch als „Cyber-Apostel“ oder „Influencer Gottes“ bezeichnet.

Eines seiner bekanntesten Zitate lautet: „Alle werden als Original geboren, aber viele sterben als Fotokopie.“ Damit ermutigte er jeden, die persönlichen Gaben, die Gott einem gegeben hat, zu entfalten.

Die Heiligsprechung von Carlo Acutis wurde vom Vatikan bereits beschlossen, nur der Termin für die Zeremonie muss noch festgelegt werden. So sind für eine Heiligsprechung zwei anerkannte Wunder nötig. In Carlos Fall geht es um die Heilung eines brasilianischen Jungen von einer Bauchspeicheldrüsenkrankheit und die Genesung einer 21-jährigen Frau aus Costa Rica von einem Schädelhirntrauma.

Die große Resonanz auf die Reliquientour zeigt, dass Carlo Acutis auch nach seinem Tod viele Menschen berührt und inspiriert. Sein Vorbild eines modernen, medienaffinen und zugleich tief gläubigen Jugendlichen spricht offenbar gerade junge Katholiken an.

Die Herzreliquie des seligen Carlo Acutis befindet sich derzeit auf einer Wallfahrt durch Europa. Nach den Stationen in München und Köln wird sie noch in Hamburg Halt machen. Am Donnerstag, den 25. Juli, wird Erzbischof Stefan Heße um 18 Uhr in der Kirche Heilig Kreuz eine Heilige Messe feiern, wie die Webseite der Freunde Carlo Acutis ankündigt.

 

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