Vatikanstadt, 08 November, 2024 / 9:00 AM
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und andere führende Persönlichkeiten des Heiligen Stuhls haben dem designierten US-Präsidenten Donald Trump nach seinem überwältigenden Wahlsieg in dieser Woche gratuliert und ihre Hoffnung auf eine weise Führung in nationalen und internationalen Angelegenheiten zum Ausdruck gebracht.
„Wir wünschen ihm große Weisheit, denn das ist gemäß der Bibel die wichtigste Tugend von Herrschern“, sagte Parolin bei einer Veranstaltung in Rom. „Ich glaube, dass er vor allem daran arbeiten muss, der Präsident des ganzen Landes zu sein und so die Polarisierung zu überwinden, die im Moment sehr, sehr deutlich zu spüren ist.“
Trump hatte bei der Präsidentschaftswahl am 5. November einen entscheidenden Sieg über die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris errungen und damit erforderliche Stimmenanzahl von 270 Wahlmännerstimmen überschritten.
Parolin brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass Trump nicht nur auf die Einheit der Menschen in den USA hinarbeitet, sondern auch ein Element der Entspannung und Befriedung in den aktuellen Konflikten sein wird, die die Welt erschüttern.
„Hoffen wir, hoffen wir. Ich glaube, dass nicht einmal er einen Zauberstab hat“, sagte Parolin. „Um Kriege zu beenden, braucht es viel Demut, viel Bereitschaft. Es ist wirklich notwendig, die allgemeinen Interessen der Menschheit zu suchen, anstatt sich auf Partikularinteressen zu konzentrieren.“
Obwohl Papst Franziskus und Donald Trump bei Themen wie Migration oder Klima nicht immer einer Meinung waren, sagte der vatikanische Untersekretär für Kultur und Bildung, Pater Antonio Spadaro SJ, am 6. November vor italienischen Journalisten, der Vatikan wolle den „Dialog“ mit dem zukünftigen amerikanischen Staatschef suchen.
„Katholiken haben weder in den Vereinigten Staaten noch anderswo eine einheitliche Parteizugehörigkeit oder politische Überzeugung“, sagte er. „Sie halten den Kompass der Werte fest, aber ohne Partei zu ergreifen, gerade um eine falsche Vermischung von Religion und Politik zu vermeiden.“
„Die Perspektive des Heiligen Stuhls ist immer weit gefasst, international. Sie erkennt an, dass die Vereinigten Staaten eine wichtige Rolle spielen, um zu verhindern, dass die Konflikte, die derzeit in der Welt im Gange sind, von der gemarterten Ukraine bis zum gemarterten Palästina, nicht schlimmer werden“, sagte Spadaro. „Es ist notwendig, Lösungen zu finden.“
Nach der Wahl Trumps standen die Spekulationen über seine außenpolitischen Maßnahmen erneut im Fokus der Öffentlichkeit, wobei sein Versprechen, den anhaltenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden, besondere Aufmerksamkeit erregte. Im Vorfeld der Wahl hatte Trump wiederholt erklärt, er werde den Konflikt innerhalb von „24 Stunden“ beenden.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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