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Ein Toter bei Angriff auf Katharinenkloster in Ägypten

Glockenturm des Katharinenklosters am Berg Sinai.

Ein weiterer Angriffsversuch des Islamischen Staates (IS) auf Christen in Ägypten: Bei einem Schusswechsel vor dem Katharinenkloster ist ein Polizist ums Leben gekommen. Sicherheitskräfte schlugen die Islamisten jedoch offenbar in die Flucht. Einen Anschlag des IS in Frankreich verhinderten unterdessen Polizisten in Marseille.

Wie das ägyptische Innenministerium mitteilte, hatte eine Gruppe bewaffneter Kämpfer das Feuer auf einen Kontrollposten mehrere hundert Meter vor dem Kloster eröffnet. Dabei wurde ein Polizist getötet und drei weitere verletzt. Die Agentur Reuters meldet vier verletzte Beamte. Die Sicherheitskräfte hätten jedoch den Angriff abgewehrt

Die ägyptischen Behörden melden, sie fahndeten derzeit nach den geflohenen Islamisten.   

Die Nachrichtenagentur des IS, Amaq, teilte mit, "Kämpfer des Islamischen Staates" hätten den Angriff verübt. Diese hatten erst vor einer Woche 45 Christen bei Sprengstoff-Anschlägen auf Kirchen am Palmsonntag in den Tod gerissen. Der IS ist seit Jahren auf der Sinai-Halbinsel aktiv.

In zehn Tagen soll Papst Franziskus nach Ägypten reisen.

Das Kloster ist eine weltberühmte christliche Pilgerstätte am Fuße des Sinai – der Stelle, an der in der Heiligen Schrift der brennende Dornbusch zu Moses sprach. Das Kloster wurde zwischen 548 und 565 gegründet und ist das älteste immer noch bewohnte des Christentums und UNESCO-Weltkulturerbe.

Erneut islamistischer Anschlag in Frankreich vereitelt

Unterdessen wurde ein Anschlag von IS-Sympathisanten in Frankreich ebenfalls vereitelt: Polizisten verhafteten in Marseille wenige Tage vor den Pariser Wahlen zwei Männer, die offenbar einen Anschlag mit Schusswaffen und Sprengstoff planten.

Die Polizei stellte unter anderem IS-Flaggen sicher und radika-islamische Propaganda, sagte der Pariser Anti-Terrorstaatsanwalt Francois Molins laut "Spiegel". 

Seit Jahresbeginn haben die französischen Behörden nach eigenen Angaben sieben Anschläge verhindert. Dennoch wurden seit Anfang 2015 mehr als 230 Menschen in Frankreich bei Attentaten getötet. Das Land befindet sich weiterhin offiziell im Ausnahmezustand.

Papst soll am 28. April in Ägypten landen

Trotz des eskalierenden Terrors gegen Christen in Ägypten hatte Papst am 10. April bestätigt, dass er am 28. April ins Land reisen werde um eine Rede bei einer Friedenskonferenz zu halten sowie Gespräche mit dem Oberhaupt der koptischen Kirche, Tawadros II und dem Imam der Azhar-Universität zu führen.

Die Reise des Papstes gilt als Versuch, mit einem als gemäßigt geltenden Vertreter des sunnitischen Islam wieder in Dialog zu treten. Der Imam hatte jedoch alle Gespräche mit der katholischen Kirche abgebrochen, nachdem Papst Benedikt XVI. einen Anschlag auf eine koptische Kirche kritisiert und einen besseren Schutz der christlichen Minderheit gefordert hatte. Das bezeichnete der Imam als "Einmischung in innere Angelegenheiten". Seitdem ist die Unterdrückung der christlichen Minderheit im Land ebenso eskaliert wie der Terror durch radikale Muslime.

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