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Bischof Meier verabschiedet Ordensfrauen aus Internatsbetrieb in Kaufbeuren

Bischof Bertram Meier

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat die Schwestern des Crescentiaklosters von Kaufbeuren aus dem Internatsbetrieb von St. Maria in Kaufbeuren verabschiedet. Gleichzeitig feierte Meier das 60-jährige Bestehen des Internats, das nach dem Rückzug der Ordensfrauen weiterhin bestehen soll.

„Gemeinsam feiern wir heute das 60jährige Bestehen des Internats St. Maria hier an diesem Standort“, sagte Meier am Donnerstag in seiner Predigt. „Damit ist nicht nur Ihnen, den Franziskanerinnen des Crescentiaklosters, eine Aufgabe anvertraut. Auch Ihr, die Schülerinnen des Internats St. Maria, Ihr habt ein Erbe erhalten. Das Internat, Euer Lebensraum, er wurde durch viele Schwestern und Schülerinnen geschaffen, geprägt und weiterentwickelt.“

Angesichts des Ausscheidens der vier verbliebenen Schwestern aus dem Internatsbetrieb sagte der Bischof von Augsburg: „Liebe Franziskanerinnen, ihre eigene Geschichte mache ihnen Mut! Wer in die Chronik Eures Klosters blickt, erkennt, dass Veränderung ein steter Teil Eurer Identität am Standort Kaufbeuren ist. Ihre Gemeinschaft hat stets findig auf Herausforderungen reagiert. Ihre Geschichte zeigt geradezu: Not macht erfinderisch!“

„Die neue Ausrichtung des Ordens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war aus der Not geboren“, rief Meier in Erinnerung. „Die Übernahme von Schulunterricht verhinderte das drohende Aus des Klosters durch die Säkularisation. Das Internatswesen kam als Aufgabe für die Schwestern einige Jahrzehnte später (1858) hinzu. Der Bau an der Kemnaterstraße war von Beginn an mit den Marienschulen verbunden. Der Glasgang und die Schulmensa stehen nicht nur symbolisch, sondern auch ganz praktisch für diese Verbundenheit.“

Das Crescentiakloster in Kaufbeuren geht mindestens auf das 13. Jahrhundert zurück. Wie an vielen Orten in Deutschland wurde in der Säkularisation auch das Kloster in Kaufbeuren aufgelöst. Schon 1831 begann das Ordensleben wieder, und zwar gleichzeitig mit der Gründung einer Mädchenschule.

Das Mariengymnasium und die Marienrealschule Kaufbeuren sind aus diesen Anfängen hervorgegangen, sind allerdings bereits seit 1975 nicht mehr direkt mit den Schwestern verbunden, sondern getragen von der Diözese Augsburg. Das Internat besteht seit Mitte des 19. Jahrhunderts, allerdings erst seit 1964 am heutigen Standort. Heute leben dort 125 Mädchen.

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