Erzbischof Bentz zu Krieg im Heiligen Land: „Christen leben auf allen Seiten“

Redaktion, 14 Januar, 2025 / 2:15 PM

Beim Dreikönigsempfang in der Erzdiözese Paderborn ist Erzbischof Udo Bentz am Wochenende auf den Krieg im Heiligen Land eingegangen. Dabei betont er: „Christen leben auf allen Seiten des Krieges, in Palästina und als israelische Staatsbürger in Israel.“

Bentz äußerte die Hoffnung, dass „Christen mit ihrem Gespür als Angehörige einer Religion des Wortes dazu beitragen, die zerbrochenen Gesprächsbrücken wieder neu aufzubauen“.

In seiner Ansprache zitierte der Erzbischof den israelischen Schriftsteller David Grossman: Die Sprache sei „eines der ersten Opfer“ des Krieges.

Vor diesem Hintergrund erläuterte Bentz, die Sprach verrohe „auch in unserem täglichen Leben mit unserer Alltagssprache und mit unserem medialen Umgang. Worte sind nie nur harmlos. Christen haben deshalb in besonderer Weise Verantwortung für das Wort.“

Zu Gast im Erzbistum Paderborn war der Abt der Jerusalemer Dormitio-Abtei, Nikodemus Schnabel OSB. Die Rolle der Mönche beschrieb er mit den Worten: „Wir wollen mit unseren Klöstern verbinden, mit unserem Hiersein und unserer Arbeit versöhnen, Hoffnungsoase sein.“

Zwar sei der Hass im Heiligen Land religiös aufgeladen, aber die Religionen seien nicht die Ursache: „Wahre Religion ist Gottsuche; das erleben wir, wenn wir mit gläubigen Menschen zu tun haben.“

Statt Gottsuchern seien jene Personen, die Hass verbreiten, „Identitätssucher“, die ein festgefahrenes Bild von Freund und Feind hätten. „Das erlebt man im Nahen Osten in einer auf die Spitze getriebenen Form“, sagte Abt Nikodemus.