Redaktion, 18 März, 2025 / 7:00 AM
„Wir sind keine NGO und kein humanistischer Weltverband“, antwortete der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer SCJ im Interview mit katholisch.de auf die Frage, wie sich die Kirche angesichts schwindender Gläubigenzahlen und Ressourcen einbringe. Das „Fundament als Kirche“ sei die „Frage nach Gott“.
„Wir müssen mit prophetischer Stimme gegen die Ungerechtigkeit einstehen, im öffentlichen Diskurs wie auch in unserem karitativen und diakonischen Handeln ganz konkret. Aber wir sind keine NGO und kein humanistischer Weltverband“, sagte Wilmer. Das „Fundament als Kirche“ sei die „Frage nach Gott“.
„Wie gelingt es uns, diese Welt mit den Augen und dem Herzen Gottes zu betrachten?“, fragte Wilmer, um dann zu erläutern, die Menschen stellten Fragen nach „Trost, Hoffnung, Zuversicht, dem Leben nach dem Tod, dem Himmel, der Vergebung der Schuld“.
Außerdem kam Wilmer auf die anvisierten Änderungen beim Bürgergeld zu sprechen: „Wir sollten als Kirche nicht den moralischen Zeigefinger erheben oder alles besser wissen. Wir sollten das Wort Jesu ernst nehmen, wenn er von einer Trennung des Säkularen und des Religiösen spricht: ‚So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!‘ (Mt 22,21).“
Union und SPD planen eine Reform des Bürgergelds. Kernpunkte der Reform sind: vollständiger Leistungsentzug bei wiederholter Arbeitsverweigerung, 30-prozentige Kürzungen bereits bei ersten Pflichtverletzungen und eine verschärfte Verfolgung von Schwarzarbeit, inklusive Meldung an den Zoll bei Verdacht, wie die Zeit berichtete.
„Wir als Kirche sollten den verantwortlichen Politikern grundsätzlich trauen. Sie haben ein Mandat und wurden auch von Vertretern der Kirche gewählt“, so Wilmer weiter. Es sei Aufgabe der Kirche, „diese Entscheidungsträger zu stützen“.
Zu den Maßnahmen gegen die illegale Massenmigration sagte der Hildesheimer Bischof: „Ich maße mir bei diesem komplexen Thema nicht an, ein Urteil zu fällen. Nur so viel: Unser Herz ist groß, aber unsere Kräfte sind begrenzt.“ Auch Jesus habe „nicht allen geholfen“, so Wilmer wörtlich.
Laut amtlicher Statistik wurden in Deutschland in den Jahren 2015 bis 2025 mindestens drei Millionen Asylanträge gestellt. Die Gesamtzahl der Abschiebungen in den Jahren 2014 bis 2024 beläuft sich hingegen nur auf 197.368. Zudem sind in den Jahren 2017 bis 2023 insgesamt 641.915 Personen im Rahmen des Familiennachzugs nach Deutschland gekommen. Die Kosten für Sozialleistungen an die Asylbewerber werden sich nach der aktuellen Finanzplanung von 2023 bis 2028 auf 77,2 Milliarden Euro belaufen.
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