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"Anschlag auf den Sonntag": Bischof Voderholzer fordert Schutz des Tags des Herrn

"Gerade in Zeiten wie denen, die wir erleben, in denen die Kaufkraft sich verringern könnte und man sich beim Konsum mäßigen sollte, ist es auch im Bereich des Erwerbs notwendig, andere Wege zu beschreiten" - Papst Benedikt XVI, "Caritas in Veritate", §66

Es ist der Tag des Herrn, nicht des Einkaufens, und muss als solcher besser geschützt werden: Das hat Bischof Rudolf Voderholzer gefordert.

Der Sonntag sehe sich immer wieder den Begehrlichkeiten von Industrie und Handel ausgesetzt, betonte Bischof Voderholzer bei der heutigen Eröffnung der Wolfgangswoche in der Basilika St. Emmeram in Regensburg.

Die neueste Forderung laute, nicht nur vier, sondern zehn verkaufsoffene Sonntage zu genehmigen. "Ich weise diesen erneuten Anschlag auf den Sonntag zurück. Eine weitere Aushöhlung des Sonntags kann nicht mehr hingenommen werden", so der Regensburger Bischof.

Sonntag ist als Kulturgut über alle Maßen schützenswert

Es gebe, so Bischof Voderholzer, schon genügend Menschen, die für den Sonntag arbeiten. In der Gastronomie, im Nahverkehr, auch in der Kirche. Jeder Euro könne nur einmal ausgegeben werden. Was man am Sonntag ausgeben würde, könne man am Montag nicht mehr ausgeben und auch nicht am Donnerstag.

Wenn jeder einzelne sich die Rahmenbedingungen seiner Freizeitgestaltung selber schaffe, gäbe es bald keine gemeinsamen Aktionsmöglichkeiten mehr.

Gerade auch als überindividuelle Institution ermögliche der Sonntag, als gemeinsamer Feiertag auch eine Fülle gemeinschaftsstiftender Aktivitäten. Deshalb sei der Sonntag – noch weit über das kirchliche Anliegen hinaus – auch als Kulturgut höchsten Ranges, als soziale Einrichtung, über die Maßen schützenswert gegenüber allen ökonomischen Verrechnungs- und Vereinnahmungsversuchen, betont Bischof Rudolf Voderholzer.

Vernachlässigung des Sonntags zerstört den Glauben

"Gerne verbünde ich mich bei diesem Anliegen auch mit nicht-kirchlichen Organisationen und Institutionen zur 'Allianz für den Sonntag', die den arbeitsfreien Sonntag auch aus rein menschlichen Gründen verteidigen und schützen", hebt Bischof Voderholzer hervor. Aus kirchlicher Sicht, so der Bischof, sei der Sonntag zwar nicht der einzige Tag der Woche. Der Glaube, der vor allem aber am Sonntag gefeiert werde, müsse sich am Montag bewähren, müsse ausstrahlen in die Woche hinein und das alltägliche werktägliche Leben bestimmen.

Das Salz des Sonntags müsse den Montag und all seine Lebensbereiche würzen. Dort wo der Sonntag vernachlässigt werde, wo die gottesdienstliche Versammlung, das Hören des Gotteswortes und die Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christi ausfallen, verdorre der Glaube, verkümmere die Hoffnung und erlahme schließlich auch die Liebe.

Die Wolfgangswoche

Der heilige Bischof Wolfgang starb am 31.10.994. Er ist der 13. Oberhirte der Diözese Regensburg und der erste Bistumspatron. Zur Eröffnung der Wolfganswoche wird der Schrein mit den Gebeinen des Heiligen in einer Prozession aus der Wolfgangskrypta in die Basilika übertragen. Bis zum 24. Juni werden heuer täglich Gottesdienste zu Ehren des Bistumspatrons gefeiert. Höhepunkt bildet die Priesterweihe im Dom St. Peter (Beginn 08:30 Uhr) am letzten Tag der Wolfgangswoche.

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