Redaktion, 07 Juli, 2025 / 1:00 AM
Der Kölner Stadtdechant Msgr. Robert Kleine hat die Regenbogenflagge der LGBT-Bewegung als „Zeichen der Nicht-Diskriminierung“ und der „Toleranz“ charakterisiert, nachdem an einigen Kirchen diese Beflaggung abgerissen worden war.
„Ich muss nicht alles gutheißen, aber ich muss akzeptieren, dass Menschen Rechte haben und für die Rechte eintreten“, sagte Kleine gegenüber dem Kölner Domradio am Samstag. „Dafür steht diese sogenannte Regenbogenfahne.“
„Die Kirchengemeinden, die diese Fahnen hissen, wollen damit zeigen, dass sie Menschen so annehmen, wie sie sind, und dass niemand wegen seiner sexuellen Orientierung ausgegrenzt wird“, zeigte sich der Priester überzeugt.
Faktisch wird die LGBT-Flagge im kirchlichen Bereich genutzt, um Unterstützung für die Änderung der überlieferten Lehre der Kirche zu Homosexualität und Gender-Ideologie zu signalisieren. Dies geschah etwa beim Synodalen Weg, als ein entsprechender Text verabschiedet wurde.
Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es: „Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, ‚daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind‘. Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.“
Zur Gender-Ideologie äußerte sich der Vatikan ausführlich im Jahr 2024 in der Erklärung Dignitas infinita. Dort ist zu lesen: „Im Hinblick auf die Gender-Theorie, über deren wissenschaftliche Konsistenz in der Fachwelt viel diskutiert wird, erinnert die Kirche daran, dass das menschliche Leben in all seinen Bestandteilen, körperlich und geistig, ein Geschenk Gottes ist, von dem gilt, dass es mit Dankbarkeit angenommen und in den Dienst des Guten gestellt wird. Über sich selbst verfügen zu wollen, wie es die Gender-Theorie vorschreibt, bedeutet ungeachtet dieser grundlegenden Wahrheit des menschlichen Lebens als Gabe nichts anderes, als der uralten Versuchung des Menschen nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen und in Konkurrenz zu dem wahren Gott der Liebe zu treten, den uns das Evangelium offenbart.“
„Ein zweiter Punkt der Gender-Theorie ist, dass sie versucht, den größtmöglichen Unterschied zwischen Lebewesen zu leugnen: den der Geschlechter“, so die Erklärung weiter. „Dieser fundamentale Unterschied ist nicht nur der größtmöglich vorstellbare, sondern auch der schönste und mächtigste: Er bewirkt im Paar von Mann und Frau die bewundernswerteste Gegenseitigkeit und ist somit die Quelle jenes Wunders, das uns immer wieder in Erstaunen versetzt, nämlich die Ankunft neuer menschlicher Wesen in der Welt.“
Kleine ging im Interview auch auf den sogenannten Christopher Street Day ein, eine große Demonstration der LGBT-Bewegung. „Ich kann Menschen nicht absprechen, dass sie sich lieben und dass Gott sie liebt“, sagte der Domdechant. „Etwas anderes ist, wie die eigene Sexualität demonstriert und gezeigt wird. Dafür steht die morgige Parade. Da habe ich manche Anfragen. Aber grundsätzlich soll man überlegen, wie man als Kirche seelsorglich mit queeren Menschen umgeht.“
„Der Christopher Street Day ist vom Grunde her eine Demonstration für Freiheit und Gleichheit und gegen Homophobie“, fügte er später hinzu. „Natürlich gibt es da auch Darstellungen, die mir nicht zusagen. Weil ich immer denke, dass die Liebe zwischen zwei Menschen und Sexualität zwischen Menschen etwas Intimes ist, was ich nicht zu groß in die Öffentlichkeit trage. Es gibt auch Formen, wo es um Unterwürfigkeit geht, wo ich wirklich nichts mit anfangen kann.“
„Wichtig ist für mich, dass sich die Kirche, und gerade die katholische Kirche zeigen muss“, sagte Kleine. „Dass sie niemanden ausschließt, sondern dass sie im Dialog ist und dass diese Botschaft, dass Gott die Menschen liebt und jeden Menschen geschaffen hat, niemanden ausschließt.“
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