Redaktion, 22 September, 2025 / 7:00 AM
Der Verband kinderreicher Familien hat Fortschritte bei der Einführung der sogenannten Kinderkarte angemahnt, wie sie im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD anvisiert ist. Bislang sei „immer noch völlig unklar, was sich hinter diesem Vorhaben verbirgt und wie es konkret ausgestaltet werden soll“, kritisierte der Verband.
„Trotz wiederholter Hinweise und Nachfragen gibt es weder ein Konzept noch einen Zeitplan für die Kinderkarte“, so der Verband kinderreicher Familien in einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung weiter. „Damit bleibt ein zentrales Versprechen an Familien und Kinder bislang ohne jede inhaltliche Substanz.“
Elisabeth Müller, die Vorsitzende des Verbandes, erklärte: „Der Weltkindertag ist ein Anlass, um auf die Bedürfnisse von Kindern aufmerksam zu machen. Die Bundesregierung sollte diese Gelegenheit nutzen, um Inhalte und Ziele zur Kinderkarte vorzulegen – und nicht länger im Ungefähren zu bleiben.“ In Deutschland wird der Weltkindertag jeweils am 20. September begangen.
Im Koalitionsvertrag heißt es zum Thema lediglich, man werde „im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die Einführung einer Kinderkarte für alle kindergeldberechtigten Kinder“ prüfen. Weitere Details sind dort nicht zu finden.
Die SPD hatte bereits Ende Dezember 2019 formuliert, es gehe um „die Ausstattung aller Kinder in Deutschland mit einer Kinderkarte, die eine kostenfreie Nutzung des ÖPNV und einen Zugang zu pauschalen Leistungen des Bildungs- und Teilhabepaketes antragslos zur Verfügung stellt. Über die Kinderkarte soll zudem ein diskriminierungsfreier und niedrigschwelliger Zugang zu Einrichtungen von Bildung, Kultur, Sport und Freizeit gewährt werden.“
Im Dezember 2019 war die SPD Teil der Bundesregierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Die nächste Bundesregierung hatte dann mit Olaf Scholz einen Bundeskanzler aus der SPD. Umgesetzt wurde eine Kinderkarte bislang noch nicht. Die gegenwärtige Bundesregierung ist mit Bundeskanzler Friedrich Merz wieder unter Führung der CDU.
Die SPD schrieb Ende 2019: „Wir wollen mit der Kinderkarte und einer verbundenen App außerdem erreichen, dass Kinder, Jugendliche und ihre Eltern einen einfachen Überblick und Informationen zu Kultur- und Freizeiteinrichtungen vor Ort bekommen. Die Bedürfnisse von Eltern und ihren Kindern sind uns dabei ebenso wichtig wie die der Angebotsträger.“
„Wir wollen Kinderkarte und Teilhabe-App sinnvoll mit bereits vorhandenen Angeboten vor Ort verknüpfen und die Kommunen in die Gestaltung miteinbeziehen“, so die SPD damals außerdem. „Unser Ziel ist es, einfache und diskriminierungsfreie Abrechnungen mit der zuständigen Behörde zu ermöglichen. Jedes Kind erhält ein Teilhabekonto mit einem monatlichen Betrag in Höhe von 30 Euro. Dieser Betrag kann für die genannten Angebote genutzt werden – also für das öffentliche Schwimmbad, das Museum oder die Mitgliedschaft im Sportverein.“
Der Verband kinderreicher Familien wünscht sich derweil von der Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD „Transparenz und konkrete Vorschläge, wie die Kinderkarte ausgestaltet und wann sie umgesetzt werden soll. Kinder und Familien brauchen Klarheit statt weiterer Ankündigungen. Für das Füllen der Inhalte zur Kinderkarte steht der Verband gern zur Verfügung.“
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