Redaktion, 30 November, 2025 / 10:25 AM
Papst Leo XIV. hat in der Georgskathedrale des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel an einer orthodoxen Göttlichen Liturgie teilgenommen. Die Kirche in Byzanz bzw. Konstantinopel, wie Istanbul in der Vergangenheit hieß, wurde vom heiligen Apostel Andreas gegründet. Sowohl die katholischen und orthodoxen Ostkirchen als auch die katholische Westkirche feiern sein Fest am 30. November.
In seiner Ansprache zu diesem Anlass ging Leo entsprechend auch auf diesen Heiligen ein. „Sein Glaube ist unser Glaube“, betonte er, nämlich „derselbe, der von den ökumenischen Konzilien definiert und heute von der Kirche bekannt wird. Zusammen mit den Oberhäuptern der Kirchen und den Vertretern der weltweiten christlichen Gemeinschaften haben wir während des ökumenischen Gebets daran erinnert: Der im nizänokonstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis bekannte Glaube verbindet uns in einer echten Gemeinschaft und ermöglicht es uns, uns als Brüder und Schwestern anzuerkennen.“
„In der Vergangenheit gab es viele Missverständnisse und sogar Konflikte zwischen Christen verschiedener Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften“, räumte Leo ein, „und es gibt immer noch Hindernisse, die uns daran hindern, in voller Gemeinschaft zu sein, aber wir dürfen in unserem Engagement für die Einheit nicht zurückweichen und wir dürfen nicht aufhören, uns als Brüder und Schwestern in Christus zu betrachten und uns als solche zu lieben“.
Der Papst erinnerte an die Rücknahme der gegenseitigen Exkommunikationen durch den orthodoxen Patriarchen Athenagoras und Papst Paul VI. vor 60 Jahren, was als Beginn enger Beziehungen zwischen den orthodoxen Kirchen und der katholischen Kirche galt. Vorausgegangen waren etwa 900 Jahre der Trennung, nachdem sich die Ostkirchen zu Beginn des zweiten Jahrtausends von Rom gelöst hatten. Diese Trennung ist bis heute nicht überwunden.
Dennoch, so Papst Leo, habe man „auch auf ekklesiologischer und kanonischer Ebene zahlreiche Schritte unternommen“. Heute gehe es „darum, dass wir uns verstärkt um die Wiederherstellung der vollen Gemeinschaft bemühen“.
Der Pontifex bekräftigte, „dass es in Kontinuität zu den Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils und meiner Vorgänger eine der Prioritäten der katholischen Kirche und insbesondere meines Amtes als Bischof von Rom ist – dessen spezifische Rolle auf der Ebene der Weltkirche darin besteht, allen zu dienen, um die Gemeinschaft und Einheit aufzubauen und zu bewahren – unter Achtung der legitimen Unterschiede die volle Gemeinschaft aller zu erreichen, die im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft sind“.
Leo ging auf drei gemeinsame Herausforderungen ein, die ökumenisch anzugehen seien, nämlich der Einsatz für den Frieden, die Antwort auf „die bedrohliche ökologische Krise“ und der Umgang mit neuen Technologien. „Ich bin zuversichtlich, dass alle Christen, die Angehörigen anderer religiöser Traditionen und viele Männer und Frauen guten Willens bei der Bewältigung dieser Herausforderungen harmonisch zusammenarbeiten können, um das Gemeinwohl zu fördern“, sagte er.
Nach der Göttlichen Liturgie, wie die Eucharistiefeier in den katholischen und orthodoxen Ostkirchen genannt wird, steht noch ein gemeinsames Mittagessen von Leo und Bartholomaios I., dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, an. Die beiden waren sich in den letzten Tagen mehrfach begegnet, etwa im 150 Kilometer von Istanbul entfernten İznik, wie der Ort des Ersten Konzils von Nizäa vor 1700 Jahren heute heißt.
Um 14:45 Uhr (Ortszeit) geht es für Leo per Flugzeug weiter in den Libanon, wo er den zweiten Teil seiner ersten Apostolischen Reise nach dem Amtsantritt im Mai absolviert.
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