Karatschi, 28 September, 2017 / 9:49 AM
Eine muslimische Frau aus Pakistan, die vom Islam zum Christentum konvertiert ist, wurde mit dem Tod bedroht und musste mit ihrer Familie fliehen. Sie hält sich mit ihren Angehörigen an einem geheimen Ort auf, berichtet "Fides".
Wie der christliche Anwalt und Menschenrechtsaktivist Sardar Mushtaq Gill mitteilt, soll die Frau aus der Provinz Punjab wegen "Abfall vom Glauben" zusammen mit ihrem christlichen Mann Emmanuel Ghulam Masih und den beiden kleinen Kindern bedroht worden sein und zwar von Familientmitgliedern. Sie fordern deren Rückkehr zum Islam.
"Der Staat sollte diese Menschen und deren Recht auf Meinungs- und Religionsfreiheit schützen", so Gill.
"Dies ist ein Fall der Intoleranz und der Gewalt. Wenn der Staat nicht führ ihre Sicherheit sorgt, dann wird das Ehepaar wahrscheinlich nicht überleiben. Die Ehe ist ein Sakrament zwischen zwei Personen und die muslimische Familie der Frau sollte dies akzeptieren. Dies gilt auch für ihre Entscheidung, zum christlichen Glauben zu konvertieren".
Wie "Fides" weiter berichtet, ist im pakistanischen Strafrecht der "Abfall vom Glauben" nicht als Straftatbestand vorgesehen. Doch kommen die so genannten Blasphemieparagraphen in solchen Fällen oft zur Anwendung in Ländern wie Afghanistan, dem Iran, Malaysia, den Maldiven, Mauretanien, Nigeria, Katar, Saudi-Arabien, Somalia, Sudan, den Arabischen Emiraten und dem Jemen ist die so genannte "Apostasie" hingegen ein Straftat und wird auf der Grundlage der islamischen Gesetze von einen Scharia-Gericht bestraft.
Im Jahr 2007 wurde ein Gesetzentwurf, der für Apostasie die Todesstrafe für Männer und für Frauen lebenslange Haft vorsieht, vom Parlament nicht gebilligt.
Unterdessen gibt es in Pakistan zahlreiche willkürliche Hinrichtungen von so genannten "Abfälligen": 2015 wurde zum Beispiel in Lahore das Ehepaar Aleem Masih (28) und Nadia Din Meo (23) kaltblütig ermordet, weil die Frau nach der Eheschließung zum Christentum konvertierte.
Wie katholische Geistliche laut "Fides" aus Pakistan berichten, gibt es auch so genannte "Untergrundchristen", die ihre Konversion zum Christentum geheim halten.
Pfarrer Mario Rodrigues, der die Abteilung für Jugendpastoral der Erzdiözese Karatschi leitet, betont:
"Es gibt junge Muslime, die sich zum Christentum bekehren wollen; würden sie dies öffentlich tun, hätte jeder Muslim das Recht, ihn zu töten. Deshalb kommt es nur in seltenen Fällen zu einer Konversion vom Islam zum Christentum und wenn, dann geschieht dies im Geheimen. Wenn die Gnade Gottes ein Herz erleuchtet und ein Beschluss gefasst wird, beginnt damit ein schwieriger Weg. Nur Christus kann die Kraft schenken, sich solchen Prüfungen zu stellen".
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