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Zuckerberg entschuldigt sich für Sperrung katholischer Inhalte auf Facebook

Kritische Fragen an Facebook: Mark Zuckerberg am 11. April 2018

Der Vorstandsvorsitzende und Gründer von Facebook, Mark Zuckerberg, hat sich vor dem Senat der Vereinigten Staaten für den "Fehler" entschuldigt, katholische Inhalte auf dem bekannten sozialen Netzwerk gesperrt zu haben. Zuckerberg, der gestern im Repräsentantenhaus angehört wurde, hatte bereits am 10. April den Senat besucht wegen des Skandals um die Verletzung der Privatsphäre von Millionen Facebook-Nutzern, was dazu verwendet worden sein soll, die amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2016 zu beeinflussen.

In seinem mehr als fünfstündigen Auftritt entschuldigte sich Mark Zuckerberg und sagte auf eine diesbezügliche Frage der Kongressabgeordneten für Washington, Cathy McMorris Rodgers, dass Facebook "einen Fehler gemacht habe", als es den Post einer franziskanischen Universität blockierte, der das Kreuz von San Damiano zeigte.

Nach dem Blockieren der Meldung der franziskanischen Universität von Steubenville entschuldigte sich Facebook und teilte mit, man hätte die Anzeige fälschlicherweise zensiert. Zuckerberg erklärte diesbezüglich, dass es viele Anzeigen gebe, die sein Team ständig überprüfe, somit "würde ich nicht von einigen Beispielen auf die Tatsache schließen, dass das ganze System tendenziös sei."

Der Chef von Facebook bedauerte auch, dass "wir unsere Verantwortung nicht umfassend genug beachtet" haben, um den Einsatz schädlicher Tools zu vermeiden, besonders in Bezug auf "falsche Nachrichten, ausländische Einflussnahme bei Wahlen und Hassreden, sowie bei Projektentwicklern und der Privatsphäre von Daten."

Senator Ted Cruz stellte Zuckerberg die Frage über eine mögliche Voreingenommenheit gegenüber bestimmten religiösen und politischen Inhalten und präzisierte, dass Facebook konservative Inhalte und "mehr als zwei Dutzend katholische Seiten blockiert hat" - nachdem festgelegt wurde, dass deren Inhalte, Cruz zitierte - "unsicher für die Gemeinschaft".

Im Juli 2017 wurden 25 katholisch inspirierte Seiten von Facebook blockiert. Darunter mindestens 21 brasilianische und 4 englische Seiten, die von Personen aus den USA und Afrika verwaltet wurden und Millionen von Nutzern erreichten.

Cruz fragte Zuckerberg, ob irgendein Inhalt von Planned Parenthood - dem transnational größten Abtreibungskonzern der Welt - jemals entfernt worden sei. Der Gründer von Facebook gab an, dass er nicht wisse, ob so etwas passiert sei.

"Facebook befindet sich im Technologieindustriegebiet von Silicon Valley, einem extrem linken Standort", sagte Zuckerberg und hob hervor, dass er "sicherstellen wolle, dass wir keinerlei tendenziöse Linie haben."

Als Senator Ben Sasse ihn bat, den Begriff "Hassrede" - Hate Speech - zu definieren, sagte Zuckerberg, dies sei "eine sehr schwierige Frage" und bekräftigte, dass Facebook sein Bemühen fortsetzen werden, die Verbreitung von Hass und Gewalt zu verhindern.

"Heute gibt es einige leidenschaftliche Sichtweisen zum Thema Abtreibung. Können Sie sich eine Welt vorstellen, in der Sie entscheiden können, dass es den Lebensschützern verboten wird, auf ihrer Plattform über ihre Position zu Abtreibung zu sprechen?" fragte Sasse Zuckerberg.

Auf die Frage antwortete der Geschäftsführer von Facebook: "Sicherlich will ich nicht, dass das passiert." Er fügte hinzu, dass eine Verlagerung hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz bei der "proaktiven Überprüfung von Inhalten" viele Fragen zu den Verpflichtungen, die Unternehmen erfüllen müssen, aufwerfen könnte.

Zuckerberg entschuldigte sich mehrmals für den Skandal um den Schutz der Privatsphäre von etwa 87 Millionen Nutzern, deren Daten "unangemessen weitergegeben" und von Cambridge Analytica verwendet wurden, um die Wahlen 2016 zu beeinflussen.

Zum Thema Privatsphäre fragte Senator Dick Durbin Zuckerberg, ob er sich dabei wohl fühlen würde, den Namen des Hotels, in dem er vergangene Nacht geschlafen hatte, oder die Namen der Personen, denen er diese Woche Nachrichten geschickt hat, zu teilen.

Als der Chef von Facebook mit "Nein" antwortete, sagte Durbin: "Ich denke, darum geht es hier. Um das Recht auf Privatsphäre, die Grenzen des Rechts auf Privatsphäre und wie viel man im modernen Amerika im Namen von - ich zitiere, ´die Menschen in der Welt verbinden´ - von sich preisgeben will."

Übersetzt und redigiert von Walter Sanchez Silva und Susanne Finner.

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