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Papst: Internationale Gemeinschaft muss Tragödien im Mittelmeer "unverzüglich verhindern"

Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 20. Juni 2018

Ein Christ kann nur auf dem richtigen Weg bleiben und in der Liebe zu Gott und seinem Nächsten wachsen, wenn er auch wie Christus handelt: Das sagte Papst Franziskus am Sonntag zum Gebet des Angelus – und rief dazu auf, die Tragödie der im Mittelmeer ertrinkenden Migranten zu beenden.

Die internationale Staatengemeinschaft sei gefragt und müsse unverzüglich handeln, so der Pontifex.

"Wenn man sich von Jesus und seiner Liebe entfernt, verliert man sich selbst und die Existenz wird zu Enttäuschung und Unzufriedenheit", sagte Franziskus den auf dem Petersplatz versammelten Menschen am 22. Juli.

"Mit Jesus an unserer Seite können wir mit Sicherheit fortfahren, wir können Prüfungen überwinden, wir kommen in der Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten voran."

Um die richtige Orientierung des Lebens zu finden, brauche jeder die Wahrheit, so der Papst. Und diese Wahrheit ist Christus, betonte Franziskus. 

Vor dem Gebet des Engel des Herren sprach Franziskus über die Tagesesung aus dem Markus-Evangelium, die von Jesu Mitleid mit der Menge der Menschen erzählt, die "wie Schafe ohne Hirten waren".

In diesem Abschnitt ist Jesus "die Verwirklichung von Gottes Sorge und Fürsorge für sein Volk", so der Pontifex.

Auch heute könne passieren, was Jesus und seine Jünger geschehen sei, die eigentlich einen Ort zum Ausruhen gesucht hatten, dabei aber von der Menschenmenge gefolgt wurde, so Franziskus.

"Manchmal gelingt es uns nicht, unsere Vorhaben in die Tat umzusetzen, weil sich etwas Dringendes und Unvorhergesehenes dazwischenschiebt, das unsere Pläne durchkreuzt und uns Flexibilität und Verfügbarkeit für die Bedürfnisse anderer abverlangt".

Wenn das passiert, fuhr der Papst fort, sind Christen berufen, es wie Jesus zu tun. Wie das Evangelium zeige, habe ja Jesus die Menschen nicht ignoriert. Er hatte Mitleid mit ihnen, kam zu ihnen und "begann, ihnen viele Dinge beizubringen".

Nach dem Angelus sprach Papst Franziskus über jüngste Meldungen zum Schiffbruch mit Migranten gefüllter Schiffen im Mittelmeer:

"Ich drücke meine Trauer angesichts dieser Tragödien aus und versichere mein Andenken und mein Gebet für die vermissten Menschen und ihre Familien".

Er appellierte auch an die internationale Gemeinschaft, unverzüglich zu handeln, um das Wiederauftreten solcher Tragödien zu verhindern und die Sicherheit und die Achtung der Rechte und der Würde aller Menschen zu gewährleisten.

Hannah Brockhaus trug zur Berichterstattung bei.

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