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Bischof Timmerevers bestürzt über Gewalt in Chemnitz

Bischof Timmerevers sprach über die von der Polizei nur mit Verstärkung in den Griff gebrachte Gewalt in Chemnitz am Rande eines Gottesdienstes in der Stadt zur 875-Jahrfeier.

Mit Bestürzung und einem Aufruf zum Frieden hat Bischof Heinrich Timmerevers von Dresden-Meißen auf die Gewalt bei Demonstrationen in Chemnitz reagiert.

Am Rande eines ökumenischen Gottesdienstes im Rahmen der 875-Jahrfeiern der Stadt Chemnitz sagte der Bischof: "Die Geschehnisse und Ausschreitungen in Chemnitz haben in uns eine tiefe Betroffenheit und Besorgnis ausgelöst. Die tödliche Messerstecherei in der Nacht zum Sonntag stellt eine Straftat dar, die noch aufzuklären und mit rechtsstaatlichen Mitteln zu ahnden ist. Sie kann aber niemals rechtfertigen, dass sich Bürger zu fremdenfeindlichen, menschenverachtenden und volksverhetzenden Demonstrationen zusammenrotten."

Eine Straftat dürfe nicht dazu instrumentalisiert werden, gegen ganze Volksgruppen Wut zu schüren, so Bischof Timmerevers weiter. Das gelte "erst recht, wenn diese Straftat noch nicht vollständig aufgeklärt ist".

"Aus christlicher Sicht kann zudem Gewalt keine Antwort auf Gewalt sein. Unsere Antwort als katholische Kirche auf diese Geschehnisse kann nur in Versuchen einer Befriedung bestehen – und das wird sie auch".

Bei Zusammenstößen in der westsächsischen Stadt zwischen rechten und linken Demonstranten war es am Montag stellenweise zu Gewalttaten gekommen. Die Polizei musste Verstärkung einholen. Unter den rechten Demonstranten befanden sich Medienberichten zufolge auch mehrere Neo-Nazis, die den Hitlergruß zeigten.

Konkreter Auslöser der Gewalt und Proteste war - vor dem Hintergrund der aufgeheizten Stimmung über die Migrationspolitik - der Tod eines 35-jährigen Deutschen in der Nacht zum Sonntag. Gegen die mutmaßlichen Täter, einen Iraker (23) und einen Syrer (22), wurde ein Haftbefehl erlassen. Das Opfer selbst war kubanisch-deutscher Herkunft, berichtete die Deutsche Welle.

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