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'Wir sollten nicht austreten. Was wir tun sollten, ist kämpfen': Bischof Barron zur Krise

Jesus in einer Darstellung Titians

Mit Unverständnis, Zorn und Ekel haben viele Menschen auf den Missbrauch und dessen systematische Vertuschung und Verschweigen reagiert, der die Kirche in eine schwere Krise gestürzt hat. Nicht wenige äußern - auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz - die Absicht, aus der Kirche auszutreten. 

Bei allem Verständnis: Die Antwort auf die Krise ist eine andere, sagt Robert Barron, der bekannte Weihbischof der Erzdiözese von Los Angeles.

In einem neuen Video (siehe unten) erklärt Barron, dass er "die Gefühle der Menschen voll und ganz versteht", die von Wut und Frustration über die gegenwärtigen Skandale der Kirche geprägt sind. Doch fügt er hinzu:

"Wir sollten nicht austreten. Was wir tun sollten, ist kämpfen."

Der Amerikaner zieht eine Parallele zur Haltung Abraham Lincolns gegenüber der Sklaverei und zitierte seine Gettysburg-Rede, im Angesicht des damaligen Bürgerkriegs.

Bischof Barron erklärt: Lincoln habe gewusst, dass "Sklaverei die Art von Krebs ist, die die amerikanischen Ideale untergraben würde". Und selbst wenn seine Landsleute gesagt hätten, dass sie "das Land verlassen" und "aufgeben", hätte Lincoln diesen Weg nicht gewählt, so der Oberhirte.

Er hätte gekämpft.

Bischof Barron betont: Das gleiche gilt auch für die Kirche. Er glaube, dass "etwas Ähnliches auf dem Spiel steht", und dass die katholische Kirche "tatsächlich von dieser schrecklichen Geißel des sexuellen Missbrauchs bedroht ist". 

Doch im Angesicht dieser Schande, fährt Barron fort, sei jeder Katholik gefordert.

"Was wir brauchen, ist die Lincoln-Option: Für die Kirche zu kämpfen, an die wir so stark glauben - diesen Brandherd zu sehen, ihn klar und deutlich zu benennen, aber dann zu kämpfen, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Es ist nicht der Moment zum Abhauen. Es ist der Moment, um in den Kampf zu ziehen."

Was er mit "Kampf" meint, erklärt Barron wie folgt: 

"Du kämpfst durch deinen eigenen gerechten Zorn. Du kämpfst, indem du einen Brief an deinen Bischof schreibst. Schreibe einen Brief an den Papst. Du kämpfst durch deine Anwesenheit bei der Messe. Man kämpft, indem man Druck ausübt. Du kämpfst, indem du deine Mitkatholiken organisierst. Kämpfe auf jede erdenkliche Weise. Aber du kämpfst, weil du an die Kirche glaubst. Du liebst die Kirche. Dir ist klar, dass es sich trotz dieser schrecklichen Krankheit lohnt, dafür zu kämpfen."

Nachdem er erklärt hatte, wie Katholiken für ihre Kirche kämpfen können, fügte er hinzu: Man sei nicht Katholik, weil man so hervorragende Hirten hat. Die wünsche man sich natürlich und erwarte auch von ihnen, dass sie moralisch einwandfrei sind, so Barron. 

Aber Katholik sei man wegen Jesus Christus, "der dreifaltigen Liebe Gottes, des mystischen Leibes Christi, der Sakramente, der Gottesmutter, der Heiligen und besonders wegen der Eucharistie".

"Selbst wenn die Führer der Kirche moralisch versagen", so Bischof Barron, "bleibt es trotzdem die katholische Kirche.... und die ist es wert, dass man für sie kämpft."

Gegen Ende des Videos erklärte er, dass jeder Getaufte ein Prophet sei und "seine Stimme erheben sollte", und fügt hinzu, dass "die Propheten nicht geflohen sind, als Israel in Schwierigkeiten war - die Propheten haben gesprochen".

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Er schließt mit diesen Worten: "Wir kämpfen nicht in erster Linie, um unsere Institutionen zu retten.... Wir kämpfen für die Opfer dieser schrecklichen Verbrechen.... für die Menschen, die sexuell missbraucht und misshandelt wurden. Wenn wir gerade in dieser schwierigen Zeit uns abwenden und davonlaufen, wer wird dann die prophetische Stimme für diese Opfer sein?"

"Dies ist nicht der Moment, um die Kirche zu verlassen. Das ist der Moment, um für die Kirche zu kämpfen."

Das Video in englischer Sprache:

Zuerst veröffentlicht bei www.ChurchPOP.com. Übersetzt und redigiert aus dem Englischen für www.CNAdeutsch.de mit freundlicher Genehmigung. 

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