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Amazonas-Synode: Sprachgruppen für Weihe verheirateter Männer und Ämter für Frauen

Synodenväter (Referenzbild)

Mindestens vier der zwölf Sprachgruppen der Amazonas-Synode sprechen sich für die Weihe verheirateter Männer zu Priestern aus. Eine Mehrheit steht der Frage grundsätzlich offen gegenüber.

Das zeigt die vom Vatikan am heutigen Freitag veröffentlichte Zusammenfassung der Circoli Minori , den nach Sprachen unterteilten kleineren Gruppen des Bischofstreffens, das noch bis zum 27. Oktober in Rom stattfindet.

Insgesamt 12 Gruppen diskutieren im kleineren Rahmen die Themen der Synode — fünf auf Spanisch, vier auf Portugiesisch, zwei auf Italienisch und eine auf Englisch/Französisch.

Alle vier portugiesischen Diskussionsgruppen stehen einer Weihe von "reifen, verheirateten Männern" – Viri Probati – zu Priestern offen.

Die Sprachgruppe A, moderiert von Bischof Jesús Maria Cizuarre Berdonces von Bragança do Pará, appelliert auch für die Einführung eines Diakonats für Frauen.

"Wir bitten Sie, Heiliger Vater, für die Pan-Amazon-Region Männer für den priesterlichen Dienst und Frauen für den Diakonat, vorzugsweise Indigene, respektiert und anerkannt von ihrer Gemeinschaft, auch wenn sie bereits eine bestehende und stabile Familie haben, um die Sakramente zu gewährleisten, die das christliche Leben der Gemeinschaft begleiten und aufrechterhalten".

Die Weihe verheirateter Männer sei aus ihrer Sicht für das Amazonasbecken "notwendig", so die ebenfalls portugiesischsprachige Gruppe "B" in ihrem Bericht – und formulierte konkrete Erwartungen, die an eine solche Weihe zu verknüpfen wären.

"Verheiratete Männer, die sich für die Weihe bewerben, müssen nach einer Zeit des fruchtbaren Diakonats unter anderem folgende Kriterien erfüllen: Leben im Gebet und in der Liebe zum Wort Gottes und zur Kirche, eucharistisches Leben, das sich in einem Leben der Spende und des Dienstes widerspiegelt, Gemeindeerfahrung, missionarischer Geist".

Die von Erzbischof Pedro Brito Guimarães von Palmas moderierte portugiesische Gruppe schlug vor, die Entscheidung zur Weihe von verheirateten Männern entweder an Bischofskonferenzen zu delegieren – oder an Ortsbischöfe der Region.

Dass solche Vorschläge Auswirkungen auf alle Kontinente und die gesamte Weltkirche haben werden, und keineswegs nur entfernte Regionen im Regenwald Amazoniens betreffen: Das stellte eine der italienischen Sprachgruppen fest. Daher sollte diese Frage auch nicht im Rahmen einer Regionalsynode behandelt werden, zumal mehrere Synodenväter befürchteten, dass so der "Wert des Zölibats" verringert werden könnte – und der missionarische Impuls beeinträchtigt.

Man schlage daher eine Universalsynode zu diesen Fragen vor.

Die Mehrheit der spanischsprachigen Gruppen sprach sich für die Einführung neuer Ämter für Frauen aus, einschließlich des Amts weiblicher Diakone.

"Angesichts der Tradition der Kirche ist es möglich, den Zugang der Frauen zu den bestehenden Diensten des Lektorats und des Akolythen sowie zum ständigen Diakonat zu erkennen", so die spanische "Sprachgruppe C", moderiert von Bischof Jonny Eduardo Reyes Sequera, der Apostolischer Vikar von Puerto Ayacucho ist.

Die spanische "Gruppe E" erklärte dagegen, dass sie gegen die Weihe von Diakonen sei, schlug aber stattdessen eine andere Dienstalternative für Frauen vor. Moderiert wird diese Sprachgruppe von Kardinal Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga aus Tegucigalpa.

Die an der Amazonas-Synode teilnehmenden Italiener schlugen in ihrem Bericht die Entwicklung eines "amazonischen Ritus" vor, der einen Weg für verheiratete Priester und Diakoninnen eröffnen würde.

Die Gruppe, moderiert von Kardinal Luis Francisco Ladaria Ferrer, dem Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, sagte, dass die Schaffung eines "Amazonasritus" zum Ausdruck bringen könnte, was "das liturgische, theologische, disziplinäre und spirituelle Erbe" der lokalen Kultur ausmache.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Der Jesuitenpater Giacomo Costa, einer der Sprecher der Synode, betonte am heutigen 18. Oktober mit Blick auf die formulierten Vorschläge: "Das sind keine endgültigen Texte".

"Jeder hat etwas Wichtiges zu sagen.... Die Synode muss den Beitrag aller berücksichtigen".

Der Redaktionsausschuss der Synode – zu dem Kardinal Christoph Schönborn gehört, wie CNA Deutsch berichtete – wird in der nächsten Woche zusammentreten, um die Empfehlungen der Sprachgruppen zusammenzufassen.

Das Schlussdokument der Synode wird dann von den Mitgliedern der Synode am vorletzten Tag der Versammlung zur Abstimmung gestellt. Gemäß den Normen der Synode müssen die Synodenväter dieses Dokument mit einer 2/3 Mehrheit verabschieden, damit es Gültigkeit hat – und dann dem Papst vorgelegt werden kann.

Das Dokument der Synodenempfehlungen wird dann Papst Franziskus übergeben –  der es dann berücksichtigen kann, oder nicht: Ob und was der Pontifex in einer Nachsynodalen Exhortation festhält, entscheidet allein der Papst.

"Das Schlussdokument der Synode wird ausschließlich dem Heiligen Vater angeboten, der dann damit machen wird, was er für richtig hält", sagte Costa.

"Neue Wege für die Kirche"

Der offizielle Titel der "Panamazonas-Synode" ist "Neue Wege für die Kirche und die integrale Ökologie". Drei Wochen lang wird offiziell über die Lage im Amazonas gesprochen. Grundlage für die Gespräche des Bischofstreffens ist dabei das Instrumentum Laboris.

Das Bischofstreffen findet vom 6. bis 27 Oktober in Rom statt.

An der Synode nehmen Bischöfe aus jenen neun Ländern teil, deren Regionen zum Teil zum Amazonasgebiet gehören: 4 Bischöfe aus den Antillen, 12 aus Bolivien, 58 aus Brasilien, 15 aus Kolumbien, 7 aus Ecuador, 11 aus Peru und 7 aus Venezuela.

Dazu kommen 13 Präfekten aus Dikasterien der römischen Kurie, 33 direkt vom Papst ernannte Mitglieder, 15 von der Vereinigung der Generaloberen gewählte Mitglieder, 19 Mitglieder des Präsynodalen Rates, 25 Experten, 55 Hörer, 6 Delegaten anderer Kirchenund 12 besondere Gäste.

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