Vatikanstadt, 22 Oktober, 2019 / 12:27 AM
Kardinal Christoph Schönborn hat gesagt, er verteidige Papst Franziskus vor Kritik. In der gestrigen Pressekonferenz zur Amazonas-Synode im Vatikan bezeichnete der Erzbischof von Wien Bedenken gegen Franziskus als vergleichbar mit Bedenken über Papst Paul VI.. Auch diesem hätte man damals vorgeworfen, dass er die Kirche zerstöre, während andere beklagten, dass er mit seinen Reformen nicht weit genug gehe - so Schönborn.
"Ich bin alt genug um mich an die Kritik an Paul VI. zu erinnern. Sie war der Kritik an Papst Franziskus sehr ähnlich", schrieb der Kardinal später beim Kurznachrichtendienst Twitter, "viel mehr berührt mich, wie viele Menschen Papst Franziskus lieben und für ihn beten."
Papst Paul VI. (1963-1978) wurde seinerzeit im Zuge seiner Enzyklika "Humanae Vitae" heftig kritisiert. Darin legte er einen der Grundsteine für die spätere "Theologie des Leibes" von Johannes Paul II. und machte unter anderem den Standpunkt der Katholischen Kirche zur künstlichen Empfängnisverhütung deutlich.
Wie die österreichische katholische Presseagentur "Kathpress" berichtet, unterstrich Schönborn seine Loyalität zu Papst Franziskus und dessen Vorgängern. Der Papst stünde immer in der Mitte von zwei Extremen:
"Papst zu sein, bedeutet immer auch, kritisiert zu werden. Aber es bedeutet ebenso, dass er geliebt wird und dass viele hundert Millionen Menschen für ihn beten."
Kardinal Schönborn ist unter anderem Mitglied im Redaktionskomitee des Synoden-Abschlussberichts.
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