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Papst Franziskus ermutigt, die konkrete Vertrautheit mit Gott zu suchen

Papst Franziskus feiert die Frühmesse in der Kapelle des Domus Sanctae Marthae im Vatikan.

Angesichts der Tatsache, dass Millionen Katholiken von der Live-Übertragung heiliger Messen abhängig sind, besteht die Gefahr, dass wir die gemeinschaftliche Dimension des christlichen Lebens aus den Augen verlieren: Das hat Papst Franziskus in seiner Frühmesse am heutigen Freitag betont.

Zu Beginn der Messe bat der Papst die Katholiken, für werdende Mütter zu beten, die sich Sorgen machen, in was für einer Welt ihre Kinder aufwachsen werden.

Er sagte: "Lasst uns für sie beten, dass der Herr ihnen den Mut gibt, diese Kinder im Vertrauen darauf zu erziehen, dass es sicherlich eine andere Welt sein wird, aber es wird immer eine Welt sein, die der Herr so sehr liebt”.

Mit Blick auf die Tageslesung aus dem Johannes-Evangelium, in der der auferstandene Christus mit seinen Jüngern isst, sagte der Papst am 16. April, dass alle Christen eine "tägliche Vertrautheit mit dem Herrn" anstreben sollten.

Diese Vertrautheit, sagte er, sei immer gemeinschaftlicher Natur.

"Ja, sie ist intim, sie ist persönlich, aber in der Gemeinschaft", erklärte er. "Eine Vertrautheit ohne Gemeinschaft, eine Vertrautheit ohne Brot, eine Vertrautheit ohne die Kirche, ohne die Menschen, ohne die Sakramente ist gefährlich".

"Es kann zu einer - sagen wir mal - gnostischen Vertrautheit werden, zu einer Vertrautheit nur für mich allein, losgelöst vom Volk Gottes.

In der Kapelle seiner Residenz, der Casa Santa Marta, sagte der Papst, ein "guter" Bischof habe ihm geschrieben und ihn "gescholten", weil er Ostern in einem verlassenen Petersdom gefeiert habe. Der Bischof argumentierte, dass mindestens 30 Personen hätten teilnehmen können, ohne Gefahr zu laufen, den Coronavirus zu verbreiten. "Achten Sie darauf, die Kirche nicht zu 'viralisieren', nicht die Sakramente zu 'viralisieren', nicht das Volk Gottes zu 'viralisieren'".

Papst Franziskus kommentierte diese Warnung am heutigen 17. April mit Blick auf den wichtigen Dienst der Übertragung heiliger Messen.

"Die Kirche, die Sakramente, das Volk Gottes sind konkret. Es stimmt, dass wir in diesem Augenblick diese Vertrautheit mit dem Herrn auf diese Weise durch das Fernsehen oder das Internet machen müssen, aber um aus dem Tunnel herauszukommen, nicht um dort zu bleiben".

Der Papst räumte ein, er habe die Warnung des Bischofs nicht sofort verstanden. Später erkannte er jedoch, fuhr Franziskus fort, dass der Bischof in dieser Situation, in der die Kirchen geschlossen sind und Katholiken die Eucharistie nicht empfangen können, eine echte Gefahr erkannte.

"Dies ist die Kirche in einer schwierigen Situation, die der Herr zulässt", bemerkte er, "aber das Ideal der Kirche ist immer beim Volk und bei den Sakramenten. Immer", bekräftigte Franziskus.

Der Papst drängte die Katholiken, so wie die Jünger sich um Vertrautheit mit Jesus zu bemühen.

“Das ist die Vertrautheit der Apostel: nicht gnostisch, nicht 'viralisiert', nicht egoistisch, sondern eine konkrete Vertrautheit im Volk. Vertrautheit mit dem Herrn im täglichen Leben, Vertrautheit mit dem Herrn in den Sakramenten, inmitten des Volkes Gottes".

Nach der Messe leitete der Papst die Anbetung und den Segen des Allerheiligsten Sakraments, bevor er mit den Zuschauer per Livestream eine Geistige Kommunion betete.

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