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Patriarchen im Heiligen Land warnen vor Annexion durch Israel: Keine Hoffnung auf Frieden

Die Konkathedrale vom Allerheiligsten Namen Jesu, Sitz des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem.

Bischöfe, Patriarchen der Kirchen im Heiligen Land und weitere Würdenträger warnen vor der geplanten Annexion von Teilen der West Bank durch Israel.

Auch der britische Bischof Declan Lang, Vorsitzender der Abteilung für internationale Angelegenheiten der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales, bekräftigte die Warnung mit Blick auf das Westjordanland am gestrigen 13. Mai: Die katholische Kirche in England und Wales spreche sich klar gegen diesen Schritt aus, meldet "The Catholic Universe".

"Wie die örtlichen Kirchenführer gewarnt haben, würde eine Annexion jede Hoffnung auf eine friedliche Zwei-Staaten-Lösung zerstören", so der britische Bischof.

"Die katholische Kirche in England und Wales wird sich auch weiterhin in Solidarität mit unseren Schwestern und Brüdern im Heiligen Land gegen einen solchen Schritt wehren".

Das Statement trägt die Unterschriften des Apostolischen Administrators des Lateinischen Patriarchates, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa sowie dem Kustos des Heiligen Landes, Pater Francesco Patton – sowie elf weiteren Patriarchen und Würdenträgern.

"Als Folge der Stagnation des Friedensprozesses im Nahen Osten zwischen Israelis und Palästinensern wirft eine Reihe von Plänen Israels zur einseitigen Annexion von Land im Westjordanland, die hauptsächlich von rechten Fraktionen unterstützt werden, ernste und katastrophale Fragen über die Durchführbarkeit einer friedlichen Vereinbarung zur Beendigung des jahrzehntelangen Konflikts auf, eines Konflikts, der als Teil eines Teufelskreises menschlicher Tragödie und Ungerechtigkeit weiterhin viele unschuldige Leben kostet", so die Hirten am 7. Mai 2020.

"Der Rat der Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen im Heiligen Land betrachtet solche einseitigen Annexionspläne mit äußerster Besorgnis und fordert den Staat Israel auf, von solchen einseitigen Schritten Abstand zu nehmen, die zum Verlust jeglicher noch bestehenden Hoffnung auf einen Erfolg des Friedensprozesses führen würden".

Der Rat ruft auch die Vereinigten Staaten von Amerika, die Russische Föderation, die Europäische Union und die Vereinten Nationen auf, "diese einseitigen Annexionspläne mit einer zeitlich begrenzten und gestaffelten Friedensinitiative im Einklang mit dem Völkerrecht und den einschlägigen Resolutionen der Vereinten Nationen zu reagieren, um einen umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden in diesem Teil der Welt zu gewährleisten".

Die Prälaten und Patriarchen erinnern daran, dass alle drei abrahamitischen Glaubensrichtungen dieses Land als heilig ansehen.

"Wir rufen auch die Palästinensische Befreiungsorganisation als einzige legitime Vertreterin des palästinensischen Volkes auf, ihre internen Streitigkeiten - wie auch alle Konflikte mit anderen Fraktionen, die nicht unter ihrem Schirm stehen - zu lösen, um eine einheitliche Front zu bilden, die sich dem Frieden und dem Aufbau eines lebensfähigen Staates widmet, der sich auf Pluralismus und demokratische Werte gründet", heißt es zum Abschluss des Dokuments.

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