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Verkauft die Kirche die Menschen "für dumm"? Pfarrer fordert Bischöfe zu Machtverzicht auf

Johannes zu Eltz in der Heilig-Kreuz-Kirche in Frankfurt am Main-Bornheim im Jahr 2017.

Ist der "Synodale Weg" auf dem Holzweg, wenn er nicht auch eine Änderung des Verfassungsrechts der Kirche fordert? Sollten Bischöfe ihre Machtbefugnisse einer Gewaltentrennung unterziehen? 

Diese Fragen wirft der Stadtdekan von Frankurt, Johannes zu Eltz, in einem Beitrag für die Wochenzeitung "Zeit" am heutigen Donnerstag auf. 

Pfarrer zu Eltz kritisiert, dass die "Amtskirche" dafür sorge, dass "alle Macht in den Händen der Kleriker liegt und um ihrer selbst willen erhalten" werde. "Die Reform, die die Kirche jetzt braucht, heißt Gewaltenteilung", schreibt der Priester. Das müsse auch das Ziel des "Synodalen Wegs" sein. Sonst wären die Debatten und Beschlüsse der umstrittenen deutschen Veranstaltung "halt doch nur Worte", warnt er.

Johannes zu Eltz ist Priester des Bistums Limburg. Dessen Bischof ist Georg Bätzing, derzeit auch Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz. Von ihm und seinen Amtsbrüdern wünscht sich zu Eltz, dass sie freiwillig auf die in ihrem Amt vereinten Gewalten verzichten: Ein "Bußgang der Kirche" und Machtverzicht von Bischöfen würde dann auch "eine neue Art Bischof" bescheren, meint der Frankfurter Stadtdekan.

Wir, die wir die Ämter innehaben, vom Papst angefangen, sind servi Servorum Dei, Diener der Diener Gottes. Ob unser Dienst fruchtet, müssen uns die Gläubigen sagen. Wenn sie uns nicht mehr ertragen können, müssen wir gehen. Wenn wir ihre Kritik ignorieren, bleibt ihnen nur der Kirchenaustritt".

Die "vormoderne Verfassung" der Kirche erzeuge in Deutschland "viel Widerstand und Widerwillen. Und die als Jesu Willen auszugeben bedeutet, die Leute für dumm zu verkaufen", so zu Eltz. Nicht zuletzt deshalb würden immer mehr Katholiken austreten. Der promovierte Jurist und Kirchenrechtler fährt fort:

"Was ich nicht verstehe: Warum hält die Amtskirche immer noch an einer zentralistischen und absolutistischen Organisationsform fest, die nicht mehr funktioniert?"

Ein weiterer Grund für eine Reform des deutschen Verhältnisses von Kirche und Staat: Der Vertrauensvorschuss, den das deutsche Grundgesetz der Kirche noch eingeräumt habe, sei aufgebraucht.

"Man merkt das zwar noch nicht auf den Sektempfängen, wo hohe Repräsentanten von Staat und Kirche Höflichkeiten austauschen. Man merkt es aber in Verwaltung und Gerichtsbarkeit, und vor allem im Alltag".

"Wenn Priestern und Bischöfen zunehmend Zurückhaltung, oft auch Befremden entgegenschlägt, dann ist das für mich wie eine Flammenschrift an der Wand: Die Kirche stirbt in den Seelen der normalen Gläubigen einen tausendfachen Tod. Vertrauen ist in Misstrauen umgeschlagen".

Der Priester betont in seinem in der "Zeit" veröffentlichten Beitrag: "Dieses Heiligtum ist nicht die Kirche, sondern Jesus Christus. Die Kirche hat Anteil an ihm, sie wird von ihm geliebt und durch die Zeiten geführt. Aber sie ist nicht Er." 

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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