Vatikanstadt, 28 November, 2020 / 5:27 PM
Das Kardinalskollegium wird italienischer – und hat insgesamt Kardinäle aus 90 Ländern zu bieten: Papst Franziskus hat sechs Italiener sowie je einen Kirchenmann aus Ruanda, den USA, Brunei, den Philippinen, Mexiko, Chile, und Malta das purpurfarbene Birett verliehen.
Neue Kardinäle deutscher Sprache hat Papst Franziskus nicht ernannt.
Das Kollegium der "Purpurträger" zählt mit dem 28. November insgesamt 229 Mitglieder, von denen allerdings nur 128 wahlberechtigt sind. Die anderen haben die Altersgrenze von 80 Jahren überschritten. Von den 13 neuen Kardinälen sind 9 derzeit noch keine 80 Jahre alt.
Die Feier im Dom fand unter den Hygiene-Vorschriften der Coronavirus-Epidemie im Petersdom am heutigen Samstag statt. Die traditionelle Umarmung neuer und "alter" Purpurträger etwa musste ausfallen. Nur rund 100 zusätzliche Gäste konnten in der Kirche zugegen sein.
Selbst zwei der neuen Kardinäle sind wegen der Pandemie nicht angereist, wie CNA Deutsch berichtete. Die neuen Kardinäle im Überblick:
- Mario Grech, Generalsekretär der Bischofssynode
- Marcello Semeraro, Präfekt der Heiligenkongregation
- Antoine Kambanda, Erzbischof von Kigali/Ruanda
- Wilton Gregory, Erzbischof von Washington/USA
- Cornelius Sim, Bischofsvikar von Brunei mit Sitz in Kuala Lumpur
- Augusto Paolo Lojudice, Erzbischof von Siena
- Mauro Gambetti, Franziskaner-Guardian von Assisi
- Felipe Arizmendi Esquivel, emeritierter Bischof von San Cristóbal de las Casas/Mexiko
- Silvano Maria Tomasi, Apostolischer Nuntius
- Raniero Cantalamessa, Kapuziner und Prediger des Päpstlichen Hauses
- Enrico Feroci, Pfarrer der Gemeinde "Santa Maria del Divino Amore" in Rom
(Vatican Media)
In seiner Predigt sprach der Pontifex über den rechten Weg des Kirchenmanns und warnte for Korruption und Karrierismus.
"Denn mit unseren Füßen, physisch können wir bei ihm sein, während unsere Herzen weit weg sein und uns abseits des Weges führen können", warnte der Pontifex.
"Denken wir an die vielen Arten von Korruption, die es im priesterlichen Leben gibt. So kann zum Beispiel das Purpurrot des Kardinalsgewandes, das für die Farbe des Blutes steht, für den weltlichen Geist zu einer eminenten Auszeichnung werden - und dann bist du nicht mehr der Priester, der dem Volk nahe ist, und du fühlst dich nur noch als Eminenz. Und wenn du es so empfindest, dann bist du schon abseits des Weges", so der Papst.
"Jesus" – so erinnerte der Pontifex – "lässt seine Freunde nie im Stich; er vernachlässigt sie nie. Selbst wenn er seinen Weg geradeaus zu gehen scheint, tut er es immer für uns. Alles, was er tut, tut er für uns, für unsere Rettung".
"Tod und Auferstehung" stellten – so Papst Franziskus erneut – "den Weg des Sohnes Gottes" dar: Der Weg des Dieners des Herrn. Jesus identifiziert sich mit diesem Weg, bis zu dem Punkt, dass er selbst dieser Weg ist. Ich bin der Weg. Dieser Weg, nicht ein anderer". Und nicht der "von jemandem, der, vielleicht ohne es zu merken, den Herrn benutzt, um sich selbst zu fördern; von jemandem, der seine eigenen Interessen und nicht die von Christus sucht".
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Ein Kardinal, aber auch der Papst, dürfen sich nicht am weltlichen Geist messen lassen, warnte der Pontifex erneut eindringlich seine Zuhörer.
"Auch wir – der Papst und die Kardinäle – müssen uns immer in diesem Wort der Wahrheit widerspiegeln. Es ist ein scharfes Schwert, es schneidet uns, es ist schmerzlich, aber gleichzeitig heilt, befreit, bekehrt es uns. Bekehrung ist genau das: von abseits des Weges zurück auf den Weg Gottes zu gehen. Möge der Heilige Geist uns heute und immer diese Gnade schenken!“
Morgen wird Papst Franziskus – zum ersten Adventssonntag – im Petersdom mit den neuen Kardinälen die heilige Messe feiern.
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