Würzburg, 07 Dezember, 2020 / 9:32 AM
Auch Bischöfe müssen bereit sein, zurückzutreten: Nicht allein dem "System" oder einem "Klerikalismus" die Schuld zu geben, sei nun das Gebot der Stunde. Das hat der langjährige Professor und ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Werner Münch, von deutschen Bischöfen verlangt.
Er fordert die verantwortlichen Amtsträger der Kirche in Deutschland auf, auch die Bereitschaft zu zeigen, persönlich Konsequenzen aus dem Missbrauchs- und Vertuschungsskandal zu ziehen, berichtet die katholische Wochenzeitung "Die Tagespost".
Nach Münchs Auffassung ist ehrliche Aufklärung oft verzögert oder vertuscht worden. Aus Sicht des überzeugten Katholiken bieten Bischöfe heute eine weitere Angriffsfläche, die sich aus ihrem oft nur unzureichend wahrgenommenen Auftrag zur Vermittlung von Glaubenswahrheiten ergibt. Auch Bischöfe müssten bereit sein, zurückzutreten.
"Das wäre ein Beweis für Übernahme von persönlicher Verantwortung in einer Krise, vorbildliches Verhalten und damit ein herausragendes Zeichen der Glaubwürdigkeit an die Adresse der Gläubigen", so Münch laut "Tagespost".
"Vielleicht können die Bischöfe ja einmal über diese Frage ernsthaft nachdenken und selbst einen Katalog entwerfen mit berechtigten Gründen für ein mögliches Rücktrittsangebot", stellt das Kuratoriumsmitglied im Forum Deutscher Katholiken fest.
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