Vatikanstadt, 19 Januar, 2021 / 6:16 PM
Papst Franziskus hat in einer Videobotschaft am Dienstag Priester und Bischöfe zu ihrem Dienst während der Coronavirus-Pandemie ermutigt. Der Pontifes erinnerte die Geistlichen an zwei Grundsätze, von denen er sagte, sie würden "das Wachstum der Kirche garantieren".
Das berichtet die "Catholic News Agency" (CNA), die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.
"Ich möchte Sie auf zwei Prinzipien hinweisen, die man nie aus den Augen verlieren darf und die das Wachstum der Kirche garantieren, wenn wir treu sind: die Nächstenliebe und der Dienst aneinander", sagte Papst Franziskus in einer Videobotschaft für ein Treffen von Priestern und Bischöfen in Venezuela am 19. Januar.
"Diese beiden Prinzipien sind in zwei Sakramenten verankert, die Jesus beim letzten Abendmahl eingesetzt hat und die sozusagen das Fundament seiner Botschaft sind: die Eucharistie, um die Liebe zu lehren, und die Fußwaschung, um den Dienst zu lehren. Liebe und Dienen zusammen, sonst funktioniert es nicht."
In dem Video, das an das virtuelle zweitägige Treffen geschickt wurde, das sich auf den priesterlichen Dienst während der Coronavirus-Krise konzentrierte, ermutigte der Papst Priester und Bischöfe zum Dienst, um "die Gabe eurer selbst für den Herrn und sein heiliges Volk zu erneuern" während der Pandemie.
Das Treffen, organisiert von der venezolanischen Bischofskonferenz, findet anderthalb Wochen nach dem Tod von Bischof Cástor Oswaldo Azuaje von Trujillo stattt, der im Alter von 69 Jahren an COVID-19 gestorben ist.
Papst Franziskus sagte, das digital abgehaltene Treffen sei eine Gelegenheit für Priester und Bischöfe, "im Geist des brüderlichen Dienstes eure priesterlichen Erfahrungen, eure Mühen, eure Unsicherheiten, aber auch eure Sehnsucht und eure Überzeugung, das Werk der Kirche, das das Werk des Herrn ist, weiterzuführen, zu teilen".
"In diesen schwierigen Momenten kommt mir der Abschnitt aus dem Markusevangelium in den Sinn (Mk 6,30-31), der erzählt, wie die Apostel nach ihrer Rückkehr von der Mission, zu der Jesus sie ausgesandt hatte, sich um ihn versammelten. Sie erzählten ihm alles, was sie getan hatten, alles, was sie gelehrt hatten, und dann lud Jesus sie ein, allein mit ihm an einen verlassenen Ort zu gehen, um eine Weile auszuruhen."
Franziskus fuhr fort: "Es ist wichtig, dass wir immer wieder zu Jesus zurückkehren, mit dem wir uns in sakramentaler Brüderlichkeit versammeln, um ihm und einander 'alles, was wir getan und gelehrt haben' zu erzählen, in der Überzeugung, dass es nicht unser Werk ist, sondern das Gottes. Er ist es, der uns rettet; wir sind nur Werkzeuge in seinen Händen."
Der Papst forderte die Priester auf, ihren Dienst während der Pandemie mit "Freude und Entschlossenheit" fortzusetzen.
"Das ist es, was der Herr will: Experten in der Aufgabe, andere zu lieben, und fähig, ihnen in der Einfachheit kleiner täglicher Gesten der Zuneigung und Aufmerksamkeit die Liebkosung der göttlichen Zärtlichkeit zu zeigen", sagte er.
"Lasst euch nicht spalten, Brüder", forderte er die Priester und Bischöfe auf und warnte sie vor der Versuchung, "eine Haltung eines sektiererischen Herzens zu haben, außerhalb der Einheit der Kirche" inmitten der Isolation, die durch die Pandemie verursacht wurde.
Papst Franziskus bat den venezolanischen Klerus, seinen "Wunsch, den Guten Hirten nachzuahmen, wiederzubeleben und zu lernen, Diener aller zu sein, besonders der weniger glücklichen und oft ausrangierten Brüder und Schwestern, und dafür zu sorgen, dass sich in dieser Zeit der Krise alle begleitet, unterstützt und geliebt fühlen."
Kardinal Jorge Urosa Savino, der emeritierte Erzbischof von Caracas, sagte Anfang des Monats, dass die Pandemie die ohnehin schon schweren wirtschaftlichen, sozialen und politischen Probleme Venezuelas noch verschlimmert habe.
Die Inflation in Venezuela überstieg im vergangenen Jahr 10 Millionen Prozent, und die Monatsgehälter vieler Venezolaner können nicht einmal die Kosten für ein paar Liter Milch abdecken. Mehr als drei Millionen Venezolaner haben das Land in den letzten drei Jahren verlassen, viele von ihnen zu Fuß in Nachbarländer. Andere versuchen, per Boot zu fliehen – wobei es immer wieder zu Todesfällen kommt, wie CNA Deutsch berichtet hat.
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"Die politische, wirtschaftliche und soziale Situation ist weiterhin sehr schlecht, mit einer galoppierenden Inflation, die uns alle zunehmend arm macht", schrieb Kardinal Urosa am 4. Januar.
"Die Aussichten sind düster, weil diese Regierung nicht in der Lage war, die Probleme ganz normaler Verwaltung zu lösen; geschweige denn, die Grundrechte des Volkes zu garantieren, besonders auf Leben, Nahrung, Gesundheit und Transport."
Aber der venezolanische Kardinal betonte auch, dass "selbst inmitten der Pandemie, der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Probleme, inmitten der negativen persönlichen Umstände, die einige von uns erleiden mögen, Gott mit uns ist."
Papst Franziskus dankte den venezolanischen Priestern und Bischöfen für ihren Dienst während der Pandemie.
"In Dankbarkeit versichere ich euch allen, die ihr die Mission der Kirche in Venezuela ausübt, meine Nähe und mein Gebet, in der Verkündigung des Evangeliums und in den zahlreichen Initiativen der Nächstenliebe gegenüber den Brüdern, die von der Armut und der Gesundheitskrise erschöpft sind. Ich vertraue Sie alle der Fürsprache Unserer Lieben Frau von Coromoto und des Heiligen Josef an", sagte der Papst.
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