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Australische Polizei: "Kein kriminelles Fehlverhalten" bei vatikanischen Geldtransfers

Blick auf den Vatikan

Die australische Bundespolizei erklärte am Mittwoch, man habe bei der Untersuchung von Geldtransfers aus dem Vatikan nach Australien keine Beweise für kriminelles Verhalten gefunden.

Laut Catholic News Agency (CNA) untersuchen die australischen Behörden die verdächtigen Zahlungen von mehr als sechs Millionen Euro seit mehreren Monaten.

Die Bundespolizei (AFP) sagte in einer Erklärung am 3. Februar, dass "bis dato kein kriminelles Fehlverhalten festgestellt wurde".

"Sollte die AFP zusätzliche Informationen von australischen oder internationalen Partnern erhalten, werden diese entsprechend geprüft", hieß es weiter.

Lokale Medien berichteten im vergangenen Monat, die Ermittler seien nicht in der Lage gewesen, rund 1,6 Millionen Euro an Überweisungen aus dem Vatikan nach Australien zuzuordnen. Etwa 4,5 Millionen Euro seien indes als legitime Ausgaben für Reisen, Löhne und Rentenzahlungen identifiziert worden.

Eine Woche zuvor, am 13. Januar, erklärte die australische Aufsichtsbehörde für Finanzkriminalität, sie habe die Überweisungen des Vatikans weit überschätzt, und schrieb die Fehlberechnung einem "Computer-Codierungsfehler" zu.

Laut der Zeitung "The Australian" informierte das Australian Transaction Reports and Analysis Centre (AUSTRAC) den australischen Senat, dass es den Fehler entdeckt habe, nachdem es eine "detaillierte Überprüfung" seiner anfänglichen Entdeckungen eingeleitet hatte, dass etwa 1,5 Milliarden Euro vom Vatikan nach Australien in etwa 47.000 separaten Überweisungen seit 2014 transferiert worden waren.

In Zusammenarbeit mit der vatikanischen Aufsichts- und Finanzinformationsbehörde (ASIF) fand AUSTRAC heraus, dass es zwischen 2014 und 2020 nur 362 Überweisungen aus dem Vatikan nach Australien gab, die sich auf mehr als sechs Millionen Euro beliefen.

Die Behörde stellte außerdem fest, dass es in den letzten sechs Jahren 237 Überweisungen in Höhe von 17 Millionen Euro in die andere Richtung gab: von Australien in den Vatikan.

Der Vatikan veröffentlichte am 13. Januar eine Erklärung, in der er den Fehler von AUSTRAC bestätigte und darlegte, dass die Zahlungen in Höhe von rund sechs Millionen Euro "unter anderem auf eine Reihe von vertraglichen Verpflichtungen und die normale Verwaltung von Ressourcen zurückzuführen sind".

Berichte über verdächtige Geldtransfers aus dem Vatikan nach Australien stammen aus dem Oktober, als italienische Medien berichteten, dass ein angeblicher Transfer Teil eines Dossiers war, das von vatikanischen Ermittlern und Staatsanwälten gegen den italienischen Kardinal Angelo Becciu zusammengestellt wurde.

Während einer Anhörung des australischen Senatsausschusses am 20. Oktober wurde die Geschäftsführerin von AUSTRAC, Nicole Rose, zu den Vorwürfen befragt, dass Kirchengelder auf Geheiß von Becciu nach Australien geschickt worden seien, um offenbar den Prozess gegen Kardinal George Pell wegen sexuellen Missbrauchs zu beeinflussen.

Rose sagte dem Legal and Constitutional Affairs Legislation Committee, AUSTRAC habe "die Angelegenheit untersucht und wir haben Informationen an die AFP [Australische Bundespolizei] und an die Polizei von Victoria weitergegeben".

Becciu trat von seiner Position an der Kurie zurück und gab seine Rechte als Kardinal am 24. September auf – Berichten zufolge im Zusammenhang mit mehreren Finanzskandalen, die auf seine Zeit als zweitwichtigster Beamter im Staatssekretariat des Vatikans zurückgehen sollen.

Wiederholt hat Becciu jegliches Fehlverhalten bestritten sowie den Versuch, den Prozess gegen Kardinal George Pell, den ehemaligen Präfekten des vatikanischen Sekretariats für die Wirtschaft, der 2018 begann, zu beeinflussen.

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