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Papst Franziskus erklärt, wie Katholiken mit den Heiligen beten

Papst Franziskus bei der Übertragung der Generalaudienz aus dem Apostolischen Palast im Vatikan

Papst Franziskus hat am Mittwoch gesagt, dass die Gemeinschaft der Heiligen bedeutet, dass Christen in den dunkelsten Momenten ihres Lebens nie allein sind.

Bei seiner Generalaudienz am 7. April bemerkte der Papst, dass immer, wenn Menschen beten, sie sowohl von verborgenen als auch von heiliggesprochenen Heiligen umgeben sind.

Der Papst hielt seine Ansprache, die dem Gebet in Gemeinschaft mit den Heiligen gewidmet war, aufgrund von Einschränkungen durch den Coronavirus erneut in der Bibliothek des Apostolischen Palastes. Von dort wird die Veranstaltung digital und live in alle Welt während der Covid-19-Pandemie übertragen. 

"Wenn wir beten, tun wir das nie allein: Selbst wenn wir nicht daran denken, tauchen wir doch in einen majestätischen Fluss von Anrufungen ein, der vor uns war und nach uns weiterströmt", so Papst Franziskus.

In den Gebeten, die der Christ in der Bibel findet – und die oft in der katholischen Liturgie erklingen – gebe es eine Spur alter Geschichten, fuhr Franziskus fort. "Von wundersamen Befreiungen, von Deportationen und traurigen Exilen, von bewegenden Rückkehrern, von Lobpreisungen der Wunder der Schöpfung".

So werden im Christentum "diese Stimmen von Generation zu Generation weitergegeben – in einer kontinuierlichen Verflechtung zwischen persönlicher Erfahrung und der des Volkes und der Menschheit, zu der wir gehören", bekräftigte der Pontifex.

"Keiner kann sich lösen von der eigenen Geschichte, von der Geschichte des eigenen Volkes – immer tragen wir in unseren Gewohnheiten dieses Erbe mit uns – auch im Gebet".

Der Papst erklärte seinen Zuhörern in der heutigen Katechese, dass im Lobgebet, "besonders wenn es aus den Herzen der Kleinen und Demütigen kommt", ein Echo des Magnifikat zu finden sei, das Maria vor ihrer Verwandten Elisabeth zur Ehre Gottes sang; oder des Ausrufs des alten Simeon, der, das Jesuskind in seine Arme nehmend, sagte: "Nun lässt du, Herr, deinen Diener in Frieden scheiden, wie du es gesagt hast".  

Richtige Gebete  verbreiten sich unaufhörlich, mit oder ohne Nachrichten in sozialen Netzwerken, so der Papst. Sie "diffundieren" auf Krankenstationen, in Momenten festlichen Beisammenseins ebenso wie in Momenten, in denen man im Stillen leidet.

"Der Schmerz eines jeden ist der Schmerz aller, und das Glück der einen überträgt sich auf den Geist der anderen. Schmerz und Glück gehören zu einer einzigen Geschichte; es sind Geschichten, die in unserem Leben  zu Geschichte werden. Wir leben die Geschichte neu, mit unseren eigenen Worten, aber die Erfahrung ist dieselbe", erklärte Franziskus.

"Gebete entstehen immer wieder neu: Jedes Mal, wenn wir uns die Hände reichen und unser Herz Gott öffnen, finden wir uns in einer Gesellschaft von unbekannten und anerkannten Heiligen wieder, die mit uns beten und für uns Fürsprache einlegen - als ältere Brüder und Schwestern, die durch dasselbe menschliche Abenteuer gegangen sind wie wir".

In der Katholischen Kirche gebe es "keine Trauer, die einsam bleibt, keine Träne, die in Vergessenheit gerät, denn alles atmet und nimmt teil an einer gemeinsamen Gnade".

"Die Heiligen sind immer hier, ganz nah".

Die stets anwesenden Heiligen sind eine 'Wolke von Zeugen', die Gläubige immer umgibt, so der Pontifex.

"Es sind Zeugen, die wir natürlich nicht anbeten - wir beten diese Heiligen wohlverstanden nicht an! -, aber die wir verehren und die uns in tausendfacher Weise an Jesus Christus, den einen Herrn und Mittler zwischen Gott und Mensch, erinnern".

Ein Heiliger, der dich nicht auf Jesus Christus verweise, sei kein Heiliger.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Der Katechismus erkläre, dass die Heiligen Gott betrachten, ihn preisen und nie aufhören, sich um die zu kümmern, die sie auf der Erde zurückgelassen haben. "Ihre Fürbitte ist der höchste Dienst, den sie dem Heilsplan Gottes erweisen. Wir können und sollten sie bitten, für uns und die ganze Welt Fürsprache einzulegen".

"Für andere zu beten ist die erste Art, sie zu lieben"

"Der Name, der uns in der Taufe gegeben wird, ist kein Etikett oder eine Dekoration! Er ist in der Regel der Name einer Jungfrau, eines Heiligen oder einer Heiligen, die nur darauf warten, uns ‚zur Hand zu gehen‘ im Leben, um von Gott die Gnaden zu erhalten, die wir am meisten brauchen", betonte der Papst.

Am Ende der Generalaudienz sagte Papst Franziskus, er bete für die Opfer der Überschwemmungen in Indonesien und Osttimor, die mehr als 150 Menschenleben gefordert haben.

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