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Erdbeben in Haiti: 29 Tote und zahlreiche Verletzte, darunter Kardinal Langlois

Kardinal Chibly Langlois (links) und das Haus der Bischöfe in Les Cayes, Haiti (rechts

Nach Angaben des Leiters der Hilfsorganisation Catholic Relief Services (CRS) in Haiti ist Kardinal Chibly Langlois bei dem tödlichen Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Richterskala verletzt worden. 

Die Behörden der Karibikinsel sprechen von mindestens 29 Toten. 

Karte der US Geological Survey (CC0) des Epizentrums.

In einem Exklusivinterview mit ACI Prensa, der spanischen Partneragentur von CNA Deutsch, erklärte Akim Kikonda dass Kardinal Langlois, Bischof von Les Cayes und Vorsitzender der haitianischen Bischofskonferenz (CEH), verletzt wurde. Sein Leben sei aber "nicht in Gefahr", so der Hilfswerk-Leiter.

"CRS sprach mit Mitarbeitern des Bischofshauses in Le Cayes, die berichteten, dass das Haus schwer beschädigt wurde. Leider gab es drei Todesopfer im Bischofshaus in Le Cayes, darunter ein Priester und zwei Mitarbeiter", so der Kikonda.

Kikonda berichtete weiter: "Die CRS-Mitarbeiter sind in Sicherheit, aber leider ist die Frau eines unserer Mitarbeiter bei dem Vorfall ums Leben gekommen und ihr Baby wurde schwer verletzt."

Das Erdbeben ereignete sich gegen 8:30 Uhr morgens Ortszeit. Messungen des US Geological Survey zufolge lag das Epizentrum 12 Kilometer nordöstlich von Saint-Louis du Sud.

In einer Nachricht auf Twitter erklärte der haitianische Premierminister Ariel Henry, die Lage auf der Insel sei "dramatisch" und das Beben habe in mehreren Departements des Landes "mehrere Verluste an Menschenleben und Sachwerten" verursacht.

Henry rief "alle Haitianer zu Solidarität und Engagement" auf, um "diese dramatische Situation zu bewältigen, die wir derzeit erleben".

CRS-Direktor Kikonda berichtete, dass Le Cayes das am stärksten vom Erdbeben betroffene Gebiet sei, in dem "erhebliche Schäden an Gebäuden, von denen viele eingestürzt sind", zu verzeichnen seien.

Die katholische Hilfsorganisation warnte auch davor, dass das öffentliche Krankenhaus aufgrund der vielen Verletzten überlastet sei. Ärzte würden viele Patienten unbehandelt wieder wegschicken.

"Unsere Partnerorganisationen vor Ort führen derzeit eine Bewertung der Auswirkungen des Erdbebens durch. Wir gehen davon aus, dass die Bevölkerung viel Hilfe in Form von Notunterkünften und medizinischer Notversorgung benötigen wird. Sobald wir eine vollständige Bewertung der Schäden, Verletzungen und Todesfälle haben, werden wir in den am stärksten betroffenen Gebieten Soforthilfe leisten, insbesondere für die ärmsten und schwächsten Menschen", sagte er.

Die Insel wurde im Jahr 2010 von einem Erdbeben erschüttert, bei dem über 220.000 Menschen starben. 

Übersetzt und redigiert aus dem spanischen Original.

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