8. März 2022
In Vierzehnheiligen tagt die Vollversammlung der deutschen Bischofskonferenz – und die gestrigen Statements kommentieren sich quasi von selbst. Vielleicht fragen auch Sie sich, liebe Schwestern und Brüder im Glauben: Was erwarten wir von unseren Bischöfen? Dazu gehört sicher für die meisten die Treue zum Evangelium Jesu Christi und zur verbindlich gültigen Lehre der Kirche aller Zeiten und Orte.
Wer eine Bischofsweihe bereits einmal mitfeiern durfte, wird sich vielleicht an die Allerheiligenlitanei erinnern und an andere Stationen der Liturgie. Mir im Gedächtnis geblieben ist besonders das bischöfliche „Adsum“, das „Ich bin bereit“, das der Erwählte – und ich sage das bewusst: Bischöfe werden als Nachfolger der Apostel vom Herrn zum Dienst bestellt, nicht von fluiden Mehrheiten, Medienkommentatoren oder Funktionären gewählt – neunmal spricht. Diese Worte sind das Weiheversprechen:
„Bist du bereit, in dem Amt, das von den Aposteln auf uns gekommen ist und das wir dir heute durch Handauflegung übertragen, mit der Gnade des Heiligen Geistes bis zum Tod zu dienen?
Bist du bereit, das Evangelium Christi treu und unermüdlich zu verkünden?
Bist du bereit, das von den Aposteln überlieferte Glaubensgut, das immer und überall in der Kirche bewahrt wurde, rein und unverkürzt weiterzugeben?
Bist du bereit, am Aufbau der Kirche, des Leibes Christi, mitzuwirken und zusammen mit dem Bischofskollegium unter dem Nachfolger des heiligen Petrus stets ihre Einheit zu wahren?
Bist du bereit, dem Nachfolger des Apostels Petrus treuen Gehorsam zu erweisen?
Bist du bereit, zusammen mit deinen Mitarbeitern, den Presbytern und Diakonen, für das Volk Gottes wie ein guter Vater zu sorgen und es auf dem Weg des Heiles zu führen?
Bist du bereit, um des Herrn willen den Armen und den Heimatlosen und allen Notleidenden gütig zu begegnen und zu ihnen barmherzig zu sein?
Bist du bereit, den Verirrten als guter Hirte nachzugehen und sie zur Herde Christi zurückzuführen?
Bist du bereit, für das Heil des Volkes unablässig zum allmächtigen Gott zu beten und das hohepriesterliche Amt untadelig auszuüben?“
Die Liturgie zeigt ihre Würde durch eine hohe Einfachheit. Jeder versteht, was der zum Bischof Erwählte verspricht. Niemand würde auch heute gefragt: Bist du bereit, dich zu den „Humanwissenschaften“ zu bekennen? Oder: Bist du bereit, den „Synodalen Weg“ für die einzig wahre Rettung der Kirche zu halten? Das wären Fragen, die aus dem Geist der Zeit geschöpft sind und im Licht des Evangeliums gedeutet und beantwortet werden müssten. Darum möchte ich Sie alle einladen, auf die Fürsprache aller Heiligen für unsere Bischöfe zu beten. Machen Sie mit?
Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht unbedingt die der Redaktion von CNA Deutsch.
Das könnte Sie auch interessieren:
Botschafter des Papstes an die deutschen Bischöfe: "Wie der Herr verheißen hat, wird der Geist der Wahrheit uns 'in der ganzen Wahrheit leiten'." ▶️ JETZT LESEN: https://t.co/GPHCegPm40 #Kirche #Synodalität
Bischof Bätzing: Durchbrüche beim Zweiten Vatikanischen Konzil zeigen, dass "Lehrentwicklung" möglich ist" ▶️ JETZT LESEN: https://t.co/efVL59vT1s #Kirche
Erzbischof Schick: Ja zum Zölibat, aber offen für verheiratete Priester ▶️ JETZT LESEN: https://t.co/g3f3t5D1ZE
Deutsche Bischöfe feiern Messe für Frieden in der #Ukraine ▶️ JETZT LESEN: https://t.co/FuiITxj240 #UkraineKrieg #Kirche
https://twitter.com/cnadeutsch/status/1110081719661723653?s=20