CDU-Ministerpräsident Hans: Nutze Gendersprache "um etwas Zeit zu sparen"

Tobias Hans
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Für den saarländischen CDU-Ministerpräsidenten Tobias Hans geht das Christliche im Namen seiner Partei, der "Christlich Demokratischen Union" in der aufklärerischen Maxime auf: „Alle sollen nach ihrer Fasson glücklich werden.“

Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) hatte der 44-jährige Katholik zunächst gesagt, das C weise auf eine Partei hin, „die auf unseren christlichen Werten basiert. Wir sehen die Würde des Menschen als unantastbar an und achten sie.“ Gleichzeitig sei das C keine „Barriere“, da auch viele junge Leute „ohne christliche Konfession in der CDU Mitglied sind und Verantwortung tragen. Unser Menschenbild ist nicht ausschließend, sondern integrativ.“

Auf die Erwiderung der FAS, derartige Positionierungen könnten auch andere Parteien für sich beanspruchen, erwiderte Hans: „Gerade politisch linke Parteien machen häufig eine Politik der Bevormundung, während wir aus dem christlichen Menschenbild Demut gegenüber der Vielfalt der Menschen ableiten. Der Mensch ist Abbild Gottes, aber nicht gottgleich. Deshalb gestaltet er die Dinge gern manchmal anders, als ein gesellschaftlicher Mainstream es ihm vorschreiben will.“

Im nächsten Monat findet im Saarland die Landtagswahl statt, aus der Hans – seit 2018 als Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer im Amt – als Sieger hervorgehen will.

Im Gespräch mit der FAS kam Hans auch auf Abtreibung, Ehe und Familie sowie die Gender-Ideologie zu sprechen – Themen, die für überzeugte Christen mit wahlentscheidend sind.

Gefragt, was gegen ein Werbeverbot für Abtreibungen spreche, erklärte der Ministerpräsident ausweichend: „Es spricht überhaupt nichts dagegen, Frauen aufzuklären und zu helfen, die in schwierigen Situationen sind. Trotzdem hat für uns der Schutz ungeborenen Lebens oberste Priorität.“ Hans warnte aber, es dürfe „nicht der Eindruck entstehen“, bei einer Abtreibung handle es sich „um einen ganz normalen medizinischen Vorgang“.

In staatlich sanktionierten Beratungsstellen wird Schwangeren eine Bescheinigung ausgestellt, die es ihnen ermöglicht, ihr Kind legal abzutreiben. Aus diesem Grund ist die katholische Kirche nicht Teil des staatlichen Beratungssystems.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hatte im Januar einen Gesetzentwurf zur Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen vorgestellt.

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Hans signalisierte volle Unterstützung für Geschlechtsumwandlungen und Namensänderungen in behördlichen Dokumenten. „Ich glaube, dass jemand, der sich im falschen Geschlecht fühlt und als Transperson anders wahrgenommen werden möchte, alle Unterstützung des Staates verdient hat“, so der Ministerpräsident, der weder ein Studium noch eine Berufsausbildung abgeschlossen hat. „Daher halte ich die Vorstöße, das zu erleichtern, für richtig.“

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Die Ehe solle zwar nicht der Beliebigkeit überlassen werden, sagte Hans, erwähnte aber nicht die Komplementarität von Mann und Frau, sondern sprach lediglich davon, dass „zwei Menschen füreinander Verantwortung übernehmen“. Hans und seine Ehefrau Tanja haben drei Kinder.

2017 war die sogenannte Homo-„Ehe“ unter CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeführt worden. 75 Bundestagsabgeordnete der CDU/CSU-Fraktion (rund ein Viertel) hatten für das Gesetz gestimmt.

„Um etwas Zeit zu sparen“ und weil es mitunter „praktisch“ sei, so Hans, passe er sich auch an die Gendersprache an und sage etwa „Lehrer*innen“ mit einer kurzen Pause in der Mitte. Normalerweise finde er es aber „schöner“, von „Lehrerinnen und Lehrern“ zu sprechen. Er sei dagegen, anderen diesbezüglich Vorschriften zu machen.

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