Regensburg - Montag, 28. Februar 2022, 9:12 Uhr.
„Wir kommen zu Dir mit reumütigem Herzen und demütigem Sinn“. Unter diesem Motto möchte Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg an den Nachmittagen der fünf Fastensonntage jeweils an einem anderen Ort im Bistum den Kreuzweg beten und dann in der Kirche eine eucharistische Andacht halten mit der Intention: Buße, Schuldbekenntnis, Umkehr, Übernahme von Verantwortung, aber auch Gebet um Bewahrung der Einheit der Kirche, Freilegung der Quellen der Erneuerung und Ermutigung zur Neuevangelisierung.
Die Schuld der Kirche im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen und deren Vermischung mit kirchenpolitischen Themen haben die Kirche in eine bedrückende Situation geführt. Bischof Rudolf: „Ich selbst erlebe diese Tage als eine intensive Prüfung meines Glaubens und einen Anstoß zur Gewissenserforschung, aber auch zur Besinnung, wer wir als Kirche sind und wozu uns der Herr gesandt hat. Ich trete weiterhin für eine lückenlose Aufklärung und Aufarbeitung aller Fälle körperlicher Gewalt und des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche ein. Ich trete ein für die moraltheologische und gesetzliche Ächtung des Missbrauchs als ein Verbrechen. Die Arbeit der unabhängigen Aufarbeitungskommission hat meine volle Unterstützung, das heißt vor allem vollkommene Freiheit. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn der Staat diese so notwendige Aufgabe übernehmen würde.“
Fastenzeit intensiv für geistliche Erneuerung nutzen
Bischof Rudolf greift mit seiner Initiative an den Fastensonntagen die Einladung einer studentischen Gebetsgruppe auf, die er als „ermutigendes Zeichen der letzten Tage“ erlebt habe. Die jungen Christen riefen angesichts der gegenwärtigen Bedrängnis der Kirche dazu auf, die bevorstehende Fastenzeit besonders intensiv zu nützen für die so notwendige geistliche Erneuerung.
Bischof Rudolf: „Ich werde mich der Initiative der Jugendlichen und jungen Erwachsenen anschließen, an den Freitagen der kommenden österlichen Bußzeit zu fasten und besonders in diesen Anliegen zu beten.“ Zur kirchlichen Bußpraxis gehöre auch ein angemessenes Fastenopfer zugunsten von Menschen in Not.
Der Bischof bat in einem Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums Regensburg darum, mit ihm zu gehen und ihn in seinem Anliegen zu unterstützen, dem biblischen Fundament des gemeinsamen Glaubens treu zu bleiben und die Einheit der Kirche zu wahren. Bischof Rudolf: „Ich werde in den kommenden Wochen und Monaten zahlreiche Gespräche mit Gremien, Gruppen und Kreisen im Bistum führen im Zusammenhang mit dem weltweiten synodalen Weg. Zusätzlich biete ich jeder und jedem von Ihnen an, mit mir – im Rahmen unserer zeitlichen Möglichkeiten - über Ihre Anliegen und Sorgen zu sprechen.“
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