Vatikan - Dienstag, 21. Juni 2022, 8:39 Uhr.
Papst Franziskus hat am Montag im Vatikan mit katholischen Bischöfen aus Syrien und dem Libanon über das "Überleben der Christen im Nahen Osten" gesprochen.
Der Papst traf sich mit Patriarch Youssef Absi von Antiochien und anderen Vertretern der melkitischen griechisch-katholischen Kirche, als die Ostkirche ihre Bischofssynode begann, die vom 20. bis 25. Juni in Rom stattfindet.
Bei dem Treffen bat Patriarch Absi einen sonst eher auf Pauschalaussagen zur Migrationspolitik konzentrierten Papst Franziskus, Druck auf die politischen Behörden auszuüben, damit diese "eine rote Linie ziehen" und dem Schutz der christlichen Präsenz im Nahen Osten Vorrang einräumen.
Der Patriarch teilte dem Papst die Sorge der melkitischen Bischöfe mit, dass die weit verbreitete Armut, der niedrige Lebensstandard und die gefährlichen Bedingungen zu einer Auswanderungswelle aus der Region geführt haben, insbesondere bei jungen Menschen.
Papst Franziskus sagte: "Ihr seid zu Recht besorgt um das Überleben der Christen im Nahen Osten - auch ich bin besorgt - eine Sorge, die ich voll und ganz teile."
Der Papst stellte auch fest, dass die melkitische Kirche inzwischen weltweit präsent ist, mit Eparchien in Argentinien, Australien, den Vereinigten Staaten, Kanada und Venezuela.
Die melkitische griechisch-katholische Kirche ist eine katholische Ostkirche in voller Gemeinschaft mit dem Papst mit Sitz in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Absi wurde 2017 auf einer Synode im Libanon zum melkitischen Patriarchen von Antiochien, Alexandria, Jerusalem und des gesamten Ostens gewählt.
Papst Franziskus erinnerte daran, dass seit Beginn seines Pontifikats Tausende von Menschen im "geliebten und gemarterten Syrien" gestorben sind und Millionen weitere als Flüchtlinge aus der Region geflohen sind.
"Die Tragödien der letzten Monate, die uns leider dazu zwingen, unseren Blick auf den Osten Europas zu richten, dürfen uns nicht vergessen lassen, was in eurem Land seit 12 Jahren vor sich geht", sagte der Papst.
Während des Treffens erneuerte Papst Franziskus seinen Appell sowohl an die syrischen Behörden als auch an die internationale Gemeinschaft, "eine gerechte und ausgewogene Lösung für die Tragödie in Syrien zu finden."
"Mehr als einmal bin ich zufällig einem jungen Syrer begegnet, der hier angekommen ist, und ich war beeindruckt von dem Drama, das er in sich trug, von dem, was er erlebt und gesehen hatte, aber auch von seinem Blick, der fast ohne Hoffnung war, unfähig, von einer Zukunft für sein Land zu träumen. Wir dürfen nicht zulassen, dass auch noch der letzte Funke Hoffnung aus den Augen und Herzen der jungen Menschen und Familien verschwindet", so der Papst.
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Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.