Toulon - Mittwoch, 22. Juni 2022, 11:50 Uhr.
Die aufgelöste kleine Gemeinschaft von traditionsverbundenen Benediktinern widerspricht der Darstellung der Diözese Fréjus-Toulon, wonach sie ein Treffen mit Bischof Dominique Rey verweigert hätten.
In einer Erklärung schrieben die Benediktiner am Dienstag, der Prior – Dom Alcuin Reid – habe immer wieder um ein Treffen mit Rey gebeten: "Dass wir bei einem Treffen, zu dem wir vorgeladen waren, nicht anwesend sein konnten, weil die Vorladung einen Tag nach dem geplanten Treffen eintraf, und bei einem anderen, weil der Prior an dem betreffenden Tag außerhalb Frankreichs war (und sich im Voraus dafür entschuldigte und erneut um ein Treffen bat), stellt keinen hartnäckigen Ungehorsam dar."
Alcuin Reid ist ein prominenter Liturgiewissenschaftler. Sein Buch "The Organic Development of the Liturgy" wurde mit einem Vorwort von Kardinal Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., im Jahr 2005 veröffentlicht.
Bischof Rey von Fréjus-Toulon hatte lange Jahre gut mit Reid und den Mönchen zusammengearbeitet und selbst im Kloster die Liturgie gefeiert.
Zum Bruch kam es, nachdem unerlaubt ein Mönch zum Priester und ein weiterer zum Diakon geweiht wurde – nach Darstellung der Benediktiner von einem "hohen Prälaten", der "in uneingeschränkter Gemeinschaft mit dem Heiligen Stuhl" stehe. Die Mönche erklärten, die "von nicht weniger als drei monastischen Visitatoren" empfohlenen Weihen seien nötig geworden, weil "unser Bischof nicht willens oder nicht in der Lage war", sie selbst vorzunehmen.
In der Stellungnahme vom Dienstag heißt es, Rey wolle "die Identität des Prälaten erfahren", um so "deren Gültigkeit überprüfen zu können". In dieser Hinsicht könne eine Lösung gefunden werden, wie der Prior dem Bischof mitgeteilt habe.
"Aber eine Lösung kann nicht gefunden werden, wenn es nicht möglich ist, den Bischof persönlich zu treffen und sie vorzuschlagen", so die Mönche. "Darauf zu warten, dass eine solche Gelegenheit gegeben wird, und wiederholt darum zu bitten, stellt keinen starrsinnigen Ungehorsam dar."
Derweil gehe das monastische Leben im Kloster seinen gewohnten Gang, "in Treue zu unserer Berufung gemäß den Gelübden, die wir vor dem allmächtigen Gott abgelegt haben".
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