Matagalpa - Samstag, 20. August 2022, 11:26 Uhr.
Die nicaraguanische Polizei ist am Freitagmorgen im Dienste der Diktatur von Daniel Ortega und seiner Frau Rosario Murillo gewaltsam in das Bischofshaus der Diözese Matagalpa eingedrungen und hat Bischof Rolando Álvarez sowie die ihn begleitenden Priester, Seminaristen und einen Laien festgenommen.
Die Diözese Matagalpa teilte über die sozialen Netzwerke mit, dass "in diesem Moment die Nationalpolizei in die bischöfliche Kurie unserer Diözese Matagalpa eingedrungen ist".
ACI Prensa, die spanischsprachige Partneragentur von CNA Deutsch, konnte bestätigen, dass der Bischof von der nicaraguanischen Polizei festgenommen und in ein Fahrzeug gebracht wurde. Es war nicht unmittelbar bekannt, wohin er gebracht wurde.
Die anderen acht Personen, die sich seit dem 4. August, dem Tag, an dem sie von Ortegas Truppen umzingelt und eingeschlossen wurden, mit ihm im Haus des Bischofs aufgehalten hatten, wurden in verschiedenen Fahrzeugen abtransportiert.
Wenige Stunden vor seiner Verhaftung hatte der entführte Bischof auf seinem Twitter-Account die Botschaft gepostet: "Lasst uns darauf achten, dass wir im Reich Gottes die festliche Kleidung tragen".
In der Pfarrei Santa Lucia, die seit mehreren Tagen von der Polizei der Ortega-Diktatur schikaniert wird, versammelten sich die Gläubigen in den frühen Morgenstunden, um ihre Priester zu schützen und zu verhindern, dass auch sie entführt werden.
Die Nichte des Bischofs von Matagalpa, Yoselin Álvarez, hatte am Freitagmorgen angegeben, dass die Polizei auch das Haus der Eltern des Bischofs durchsucht hat.
Die Diözese Matagalpa bat darum, für Bischof Álvarez und die anderen von der Ortega-Diktatur Entführten zu beten, und erinnerte daran, dass "die Stärke und Macht des Christen im Gebet liegt".
Seit 2018 wurden im Schatten der Diktatur von Daniel Ortega mehr als 190 Angriffe auf die katholische Kirche, ihre Bischöfe, Priester, Gläubigen und Gotteshäuser registriert.
Ortega hat wiederholt Bischöfe und Priester beleidigt und sie als "Dämonen in Soutanen", "Terroristen", "Putschisten" und "katholische Sotanudos" bezeichnet.
Im März dieses Jahres wies die Diktatur den Apostolischen Nuntius in Nicaragua, Erzbischof Waldemar Stanislaw Sommertag, aus. Die Entscheidung wurde im Vatikan mit "Überraschung und Schmerz" aufgenommen.
Anfang Juli wurden die Missionarinnen der Nächstenliebe, die von der heiligen Teresa von Kalkutta gegründet wurden und sich der Pflege der Ärmsten und Kranken widmeten, für immer aus dem Land vertrieben.
Darüber hinaus hat das Regime katholische Fernseh- und Radiosender im Lande gewaltsam geschlossen.
In den letzten Wochen hat die Ortega-Diktatur mit Hilfe der Polizei mehrere Priester in Nicaragua schikaniert, insbesondere in der Diözese Matagalpa und der Diözese Siuna. Zuletzt wurde am Sonntag, den 14. August, der Priester Oscar Benavidez ohne erkennbaren Grund verhaftet.
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Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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