Vatikanstadt - Donnerstag, 13. Oktober 2022, 12:15 Uhr.
Das Zweite Vatikanische Konzil habe eine „Theorie der Rückkehr“ in den ökumenischen Bestrebungen der katholischen Kirche überwunden, erklärte der orthodoxe Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios, laut Vatican News in der Vatikan-Zeitung „L’Osservatore Romano“.
Die Ankündigung des Konzils durch Papst Johannes XXIII. sei von orthodoxen Christen sowohl mit Freude als auch mit Skepsis aufgenommen worden. „Patriarch Athenagoras ließ nicht locker und brachte seinen großen Wunsch, die Vergangenheit zu überwinden und den Weg der Begegnung zu beschreiten, nach Rom und zeigte damit Interesse an der Initiative der Kirche von Rom“, so Bartholomaios. Inzwischen sei der ökumenische Weg „offen für Ost und West und kann nicht mehr verschlossen werden“.
In seinem Beitrag hob Bartholomaios auch die Bedeutung der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanums, Sacrosanctum Concilium, hervor. Der Patriarch verwies auf den „Bezug auf die Tradition“ des ersten von über einem Dutzend verabschiedeten Dokumenten des Konzils, verstanden als „lebendiger Ausdruck der Kirche“.
Bartholomaios erwähnte „das Prinzip der Rückkehr ,ad pristinam Sanctorum Patrum normam‘“, also die „Rückkehr zu den ältesten Quellen der verschiedenen Liturgien der Kirche“, welche die aktive Teilnahme der Gläubigen als „eine Gemeinschaft, die feiert“, hervorhebe.
Die Liturgie sei „ein Zeichen der Einheit zwischen Gott und Mensch und zwischen Mensch und Gott“. Das Zweite Vatikanum habe „diese zentrale Bedeutung der römischen Liturgie wiederhergestellt; es ist unser aller Pflicht, die wir heute Christen sind, daran zu arbeiten, unsere Einheit in diesem einen Brot und diesem einen Kelch wiederzuentdecken, Christus, ,der gebrochen und nicht zerteilt, genossen, doch nie aufgezehrt wird, vielmehr heiligend, die an ihm teilhaben‘ (Göttliche Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomos)“.
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